Wuppertaler Wirtschaftspreis Naturkosmetik-Start-up "verpackmeinnicht" ist Jungunternehmen des Jahres 2021

Elina Giorgou und Veronika Bauer haben das Jungunternehmen des Jahres 2021 gegründet – die Idee für „verpackmeinnicht“ hatten sie an der Bergischen Universität in Wuppertal.

Elina Giorgou und Veronika Bauer haben 2019 ihr Unternehmen gegründet. Ihr Start-up ist das Jungunternehmen 2021.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Aus einer Projektidee für die Universität haben Elina Giorgou und Veronika Bauer innerhalb weniger Jahre ein Start-up geschaffen und sich als Unternehmerinnen selbstständig gemacht. Unter dem Namen „verpackmeinnicht“ bieten die beiden 30-Jährigen selbstgemachte Naturkosmetik an, die auf den Wortteil „Natur“  besonderen Wert legt. „Selbst in vermeintlicher Naturkosmetik ist nicht nur Natur drin. Da ist man oft schnell erschrocken, wenn man nachliest, was alles drinsteckt“, sagt Veronika Bauer. Zudem wollen die Firmengründerinnen die Plastiknutzung bei Kosmetika reduzieren. „Deshalb verwenden wir auch kein Plastik bei unseren Verpackungen“, betont Elina Giorgou.

Kennengelernt haben sich die Frauen während ihres Bachelor-Studiums an der Universität Paderborn, später absolvierten sie einen Magisterstudiengang an der Bergischen Universität Wuppertal: Veronika Bauer mit dem Abschluss im Fachbereich Management und Marketing, Elina Giorgou in Entrepreneurship und Innovation. An der Uni hatte Giorgou zuvor 2016 im Rahmen eines Seminars ihre Idee zur Gründung eines Unternehmens vorgestellt, das Kosmetik zum Selbermischen verkauft. „An der Uni fand mein Businessplan kaum Zuspruch. Erst als ich Veronika davon erzählte, war die begeistert“, berichtet Elina Giorgou.

Ziel sei, „absolut transparent“ herzustellen und zu verkaufen, sagt Bauer. Weil man wisse, wie aufwendig das Selbermischen von Kosmetika sei, habe man sich gedacht: „Das muss doch einfacher, bequemer und nachhaltiger gehen!“ Allerdings hätten die „behördlichen Regularien“ zur Gründung des Unternehmens die beiden zunächst abgeschreckt. Im August 2019 wurde die Firma dann ins Leben gerufen. „Wir hatten ja nur wenig Eigenkapital“, räumt die in Wuppertal geborene Elina Giorgou ein. Also griffen die beiden zu einem Instrument, das in Zeiten der digital orientierten Öffentlichkeit immer beliebter wird: das Crowdfunding. Es kamen 12 000 Euro zusammen.

Als erste Produkte brachten die beiden „DIY Sets“ etwa zu Body-Butter, Deo-Creme oder Lippenbalsam auf den Markt – vornehmlich verkauft über das Internet und die Homepage www.verpackmeinnicht.de. „DIY“ steht für „Do it yourself“, folgt also jenem autodidaktischen Ansatz, den auch die beiden Gründerinnen beherzigt haben. Ergänzt wird das Portfolio durch „fertige Produkte“ sowie Geschenkideen. Alle Produkte sind dabei „plastikfrei, vegan, bio und wie immer ohne Gedöns“, wie die beiden Jungunternehmerinnen auf ihrer Internetseite verraten.

Die Rohstoffe zur Herstellung ihrer Kosmetika beziehen die beiden von einem Biolieferanten aus Süddeutschland, die Gläser, Tiegel und Flaschen stammen aus einem Unternehmen in Wuppertal. Die Herstellung der Kosmetika erfolgt in einem Reinraum in den Troxler-Werkstätten auf Hatzfeld. Zudem arbeiten die beiden über einen Co-Working-Space in Solingen. Man habe mittlerweile Kunden aus ganz Deutschland. „Bislang funktioniert alles sehr gut. Das Potenzial kann aber noch wachsen“, gesteht Veronika Bauer. Mittlerweile vertreiben sie ihre Waren auch über einige Bio-Shops. „Ein Traum“ sei derzeit noch die Eröffnung eines eigenen Ladenlokals, sagt Bauer. Die Auszeichnung mit dem Wuppertaler Wirtschaftspreis 2021 in der Sparte „Jungunternehmen“ mag den beiden da zusätzlichen Schwung für den geschäftlichen Alltag verleihen.