WZ Mobil „Ohne Fahrer steige ich nicht ein“

Am WZ-Mobil sagten Wuppertaler ihre Meinung zu einer fahrerlosen Schwebebahn.

Die Schwebebahn ohne Fahrer? Viele Wuppertaler sagen, das würde sie verunsichern.

Die Schwebebahn ohne Fahrer? Viele Wuppertaler sagen, das würde sie verunsichern.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Um die autonom fahrende Schwebebahn irgendwann in der Zukunft doch noch „erfahren“ zu können, haben die Wuppertaler Stadtwerke auf ihrer Homepage eine entsprechende Ausschreibung veröffentlicht, in der sich ein Student in seiner Masterarbeit damit auseinandersetzen soll. Dabei stehen technischen Erfordernisse und die Umsetzung in punkto Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Allerdings sei die Einführung fahrerloser Schwebebahnen  laut WSW nicht geplant, da man in der Ausschreibung auf alle Merkmale, die einen automatischen Betrieb der Bahn erlauben, verzichtet habe. Kurz nach der Ausschreibung passierte der Unfall mit der Stromschiene, der die Schwebebahn für die kommenden Wochen aus dem Betrieb nimmt. Beim WZ-Mobil wollten wir wissen, wie die Bürger zu einer fahrerlosen Schwebebahn stehen: eine realistische Option mit Vorteilen oder überwiegen die Bedenken?

Gertrud Schümmelfeder sagt: „Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen. Wenn kein Fahrer vorne sitzt, steige ich nicht ein.“ Vorteile sehe sie keine. „Im Gegenteil, denn es fallen wieder Arbeitsplätze weg.“ Bestimmte Dinge müssen durch Fahrer kontrolliert werden, das sei sicherer.

Für Inge Hartlieb ist die fahrerlose Schwebebahn auch keine Option: „Ich wäre verunsichert, wenn kein Fahrer vorne säße. Mir geht es um die Sicherheit, beispielsweise, wenn die Türen schnell auf und zu gehen, und niemand da ist, der den Mechanismus stoppen kann, wenn es zu Störungen kommt.“

Für Helena Furmann ist es selbstverständlich, dass Fahrzeuge von einem Fahrer gelenkt werden: „Alles soll ökonomisch sein, aber was passiert, wenn die Bahn steht oder sonstige Störungen eintreten. Die Passagiere haben dann niemanden, an den sie sich wenden können.“ Ein Fahrer könne reagieren, und man solle bedenken, dass weitere Arbeitsplätze wegfallen.

Katharina Kosin findet das weniger beunruhigend: „Die Schwebebahn fährt doch nur geradeaus. Ich kann mir das gut vorstellen.“ Zwar fiel wohl der ein oder andere Arbeitsplatz weg, aber dadurch gebe es ja möglicherweise auch Preissenkungen. „Bei Konflikten und Störungen in der Bahn wäre ein Fahrer natürlich nötig.“ Erika Hoeft hält nichts von der Idee: „Für mich gehört der Fahrer, auch als Ansprechpartner, dazu.“ Wahrscheinlich werde sich die autonome Bahn einschleichen und man müsse das hinnehmen und werde überrumpelt. „Einsparungen bei den Fahrpreisen wird es nicht geben, denn Technik kostet.“

Monika Becker sagt, dass für sie der soziale Aspekt wichtig sei: „Viele Busfahrer gehen altersbedingt später auf die Schwebebahn. Das fiele weg, wenn es die autonome Schwebebahn gibt. Und damit auch der Puffer für den Ersatzverkehr, wie wir ihn gerade erleben.“ Man dürfe die Dienstleister nicht aus der Verantwortung nehmen. „Ich möchte nicht daran denken, wenn die Bahn irgendwann fahrerlos schwebt.“

Dieter Handge ist der Meinung, dass das überhaupt nicht funktioniert: „Das ist Unfug, und ich möchte mir das auch nicht vorstellen. Man muss nicht alles machen, was machbar ist.“ Man benötige die Fahrer, die Situationen besser übersehen und überwachen können, gerade auch bei Störungen. Tests mit kleineren Buslinien würde er jedoch akzeptieren.