Verkehr Parkplatz-Ärger und verirrte Laster wegen Sperrung
Wuppertal · Die Arbeiten am Deutschen Ring heben erneut unangenehme Folgen für Sonnborn. In einem Wohnviertel fallen reihenweise Parkplätze weg.
Alltägliches Verkehrschaos: Ein LKW wartet an der roten Ampel an der Sonnborner Straße und ist dabei ein Stück über die weit zurückliegende Haltelinie gefahren. Aus der Einmündung zur Straße Am Thurn kommt ein weiterer 7,5-Tonner dem wartenden LKW entgegen, schiebt sich aus dem Nadelöhr – und kommt wegen des ausladenden Wendekreises nicht an dem anderen Laster vorbei. Schachmatt mitten auf der Kreuzung.
Solche Szenen spielen sich jetzt wieder in Sonnborn ab, seit der Deutsche Ring wegen eines erneuten Absackens des Erdreiches für den Verkehr gesperrt ist und daher massenhaft LKW über Straßen ausweichen müssen, die nicht für sie gedacht sind. Yvonne Hoffmann hat aus ihrem Elektrogeschäft das Geschehen im Blick. „Die Lage ist angespannt“, sagt sie. Es komme immer mal wieder vor, dass ein Laster in den Wendehammer der Straße fährt und dort feststeckt. „Dann kommen die Leute und helfen den armen Fahrern raus“, sagt Hoffmann.
Ortskunde Fahrer von neuer Verkehrsführung überrascht
Eine ähnliche Situation erlebte Sonnborn als der Deutsche Ring Ende des vergangenen Jahres gesperrt worden war. Damals fuhren sich die LKW an der Einmündung zur Gaterlaie fest, jetzt wird der Verkehr wegen einer zusätzlichen Sperrung der Alten Dorfstraße über Am Thurn geleitet, wo eine Ampel die meiste Zeit für Entspannung sorgt. „Die war aber auch längere Zeit ausgeschaltet und dann gab es wieder Probleme“, sagt Hoffmann.
Und sie und ihre Nachbarn hätten dafür an der Gaterlaie schon einige Beinahe-Unfälle gesehen. Dort ist die Einbahnstraßen-Regelung aufgehoben worden. Das überrascht ortskundige Fahrer, die nicht auf die neue Beschilderung achten. Immer wieder ist zu sehen, wie Autos schwungvoll in die Straße einbiegen, so, als ob beide Spuren ihnen gehören. Manchmal wird dann in letzter Sekunde korrigiert, wenn ein Auto – oder gar der Bus – entgegenkommt.
In der Sillerstraße sorgt die Sperrung des Deutschen Rings ebenso für Ärger. Weil die Straße durch ein Wohngebiet als Feuerwehr- und Rettungszufahrt herhalten muss, stehen jetzt überall Halteverbotsschilder. Anwohnerin Anja Pannek und ihre Nachbarn haben sich schon bei der ersten Sperrung massiv gegen diese Regelung gewehrt und forderten von der Stadt, zumindest nach 17 Uhr in ihrem Wohnviertel parken zu dürfen. Vergebens.
„Dieses Mal sind uns noch mehr Stellplätze weggefallen“, sagt Pannek. Die Anwohner hätten von der Regelung erst erfahren, als die Schilder aufgestellt wurden. „Ätzend, dass man nicht vorher informiert wird“, sagt Pannek. Derzeit parke man im Viertel auf den Wiesen „kreuz und quer“.
Aus Sicht der Stadt sind die Auswirkungen der Sperrung dieses Mal weniger einschneidend als beim ersten Mal. Es habe wenige Rückmeldungen gegeben, so Sprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. Sie sagt: „Das führen wir auch darauf zurück, dass einige LKW-Fahrer mittlerweile die Strecke kennen.“ Die Arbeiten am Deutschen Ring sollen noch rund zwei Wochen dauern.