Verbraucherzentrale in Wuppertal gibt Tipps Wie die Weihnachtstage nachhaltig gestaltet werden können
Wuppertal · Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen etwas Besonderes. Für Umwelt und Klima fällt die Bescherung weniger positiv aus. Was jeder Einzelne tun kann? Die Verbraucherzentrale in Wuppertal erklärt es.
Schmücken, schlemmen, schenken – die Weihnachtszeit ist für viele Menschen etwas Besonderes. Und für den Handel auch: Die Konsumfreude lässt die Kassen klingeln. Für Umwelt und Klima fällt die Bescherung weniger positiv aus. „Jedes Jahr zu Weihnachten produzieren wir auch überdurchschnittlich viel Müll und verbrauchen sehr viel Energie“, sagt Caroline Pilling, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale in Wuppertal. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, die Festtage etwas nachhaltiger zu gestalten und trotzdem schön zu feiern. Die folgenden Tipps helfen dabei.
Deko
„Früher war mehr Lametta“, bedauert Opa Hoppenstedt schon 1978 in Loriots bekanntem Weihnachtssketch. Aus Umweltsicht ist es aber sehr zu begrüßen, dass bleihaltiges Stanniol-Lametta nahezu vom Markt verschwunden ist. Anstatt glitzernder Metallfäden oder Kunststofffiguren sind Deko-Elemente aus Naturmaterialien wie Holz, Stroh, Stoff und Wolle die nachhaltigere Wahl. Liebgewonnenen Weihnachtsschmuck holt man am besten alle Jahre wieder hervor oder tauscht ihn im Bekannten- und Familienkreis. Vielerorts gibt es in der Adventszeit zudem Basare, auf denen man gebrauchte Deko verkaufen und kaufen kann. Auch so werden Kugeln und Co. länger genutzt.
Weihnachtsbaum
Ein geschmückter Baum ist der Star im weihnachtlichen Wohnzimmer. Doch der festliche Auftritt von Tanne, Fichte und Kiefer ist kurz. Wer einen auch aus Umweltsicht möglichst „grünen“ Baum haben möchte, wählt einen aus zertifiziertem Anbau (EU-Biosiegel, Bioland, Naturland oder FSC) und aus der eigenen Region. Dann wurden die Bäume in Mischkulturen ohne synthetische Pestizide und Mineraldünger gezogen und haben keine weiten Transporte hinter sich. Die Organisation Robin Wood veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit Bezugsadressen.
Beleuchtung
LED-Lichterketten verbrauchen nur etwa ein Zehntel des Stroms, den Lichterketten mit Glüh- oder Halogenlämpchen benötigen. Auf batteriebetriebenen Lichterschmuck sollte man möglichst ganz verzichten. Denn die Batterien verursachen unnötig Müll und müssen aufwändig und fachgerecht recycelt werden. Wer natürliches Kerzenlicht liebt, sollte auf das RAL-Gütesiegel achten. Kerzen mit diesem Siegel wurden sorgfältiger gefertigt und brennen ruß- und raucharm – ein Pluspunkt auch für die eigene Gesundheit. Abzuraten ist von Kerzen mit intensivem Duft oder mit Glitzer. Sie belasten beim Verbrennen die Raumluft.
Verpacken
Geschenkpapier, Folien, Kartons – jährlich entstehen in der Weih-nachtszeit Millionen Tonnen an Verpackungsmüll. Kreative Mehrweg-Alternativen zum Geschenkpapier sind etwa vorhandene Tücher oder Stoffreste. Auch ein gekaufter oder selbst genähter Kissenbezug kann zum Einpacken dienen und anschließend weiter genutzt werden. Oder das Geschenk wird selbst zur Verpackung – etwa die Socken für das Duftwasser. Wenn es doch Geschenkpapier sein soll, dann am besten solches mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ aus 100 Prozent Altpapier. Es kann in der blauen Tonne entsorgt werden.
Essen
Regional, saisonal, bio oder vegetarisch – mit diesen „Zutaten“ wird auch das Festessen nachhaltiger. Beim Backen können fair gehandelte Zutaten, wie Zucker, Nüsse, Gewürze und Schokolade verwendet werden. Und weil meist doch mehr gekauft und gekocht wurde, als am Ende gegessen wird, ist es gut, sich um Reste zu kümmern und Übriggebliebenes nicht wegzuwerfen. Schmorgerichte und viele Beilagen lassen sich problemlos kühl lagern und am Tag darauf wieder aufwärmen oder zu neuen Gerichten verarbeiten. Wer vor den Festtagen Platz im Tiefkühlschrank schafft, kann viele Speisen auch einfrieren. Und so mancher Gast freut sich, wenn er etwas mitnehmen kann und sich selbst das Kochen spart. Fürs Mitgeben hat man am besten einige geeignete Gefäße parat.