Musik Weihnachten: Virtuelles Konzert der Blechbläser

Wuppertal · Musiker vermittelten Kraft und Lebensfreude.

Die Blechbläser vermittelten bei ihrem Konzert in der Stadthalle Liebe und Lebensfreude.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Lange Zeit war das Sinfonieorchester Wuppertal infolge der Coronaeinschränkungen öffentlich nicht in Erscheinung getreten. Jetzt aber, am 1. Weihnachtstag, meldete es sich zurück mit einer Weihnachtsmusik aus dem großen Saal der Historischen Stadthalle – und zwar als Videoaufnahme. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sprach und moderierte. Trost, Zuversicht, Kraft, Lebensmut und Lebensfreude vermittelten die Blechbläser unter der souveränen Leitung des renommierten Chris Houlding, Posaunist und Professor an der Folkwang Hochschule Essen.

Das Konzert begann mit einem beschwingten Walzer von Johann Strauß, auf den eine Bearbeitung aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach folgte. Alle Blechbläser von der Trompete bis zur Tuba gestalteten zusammen mit der großen Orgel die mächtige Orgelsinfonie von Camille Saint-Saëns. Besinnlich und stimmungsvoll weihnachtlich erklang „Stille Nacht, heilige Nacht“. Die berühmte Melodie stammt von Franz X. Gruber, der sie 1818 zur Zeit der Geburt von Karl Marx in der Kirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg erstmalig zur Gitarrenbegleitung seines Freundes und Dichters des Textes, Joseph Mohr, gesungen hat. Erneut flott und munter erklang „Hört der Engel stille Lieder“, wobei sich bekannte Klänge aus anderen Zusammenhängen potpourriartig untermischten. Klassik trifft Pop.

Alle Qualitäten und Möglichkeiten der restaurierten und erweiterten Orgel spielte der Domorganist aus Essen Sebastian Küchler-Blessing lebhaft aus bei seinen ausdrucksstarken Weihnachtsimprovisationen, in denen er, flink und frei mit Händen und Füßen auf Manualen und Pedalen umher eilend, über „Oh du fröhlich...“, „Es kommt ein Schiff geladen“, „Tochter Zion“ und anderes fantasierte. Im Chat nahm ein begeistertes Publikum teil, darunter auch der neue Generalmusikdirektor Patrick Hahn, der im Sommer auf Julia Jones folgt. 

Jazz, Pop
und roter Mantel

Mit Jazz und Pop überraschte das Ensemble in der zweiten Hälfte des Konzerts. Inzwischen waren Dirigent und Musiker mit Weihnachtsmann-Attributen versehen. Jingle Bells durfte nicht fehlen. Nach virtuellem Applaus riefen die winkenden Blechbläser dem virtuellen Publikum „Fröhliche Weihnachten“ zu und gaben auch noch eine Zugabe. Aktuell ist das Konzert nicht mehr auf YouTube zu sehen.

Es spielten Cyrill Sandoz, Georg Stucke, Robert Essig, Simon Kränkle (Trompeten); Karsten Hoffmann, Fiona Williams (Horn); Prof. Christopher Houlding, Rossen Rustinov, Csaba Rabi, Ulrich Oberschelp (Posaunen); Hartmut Müller (Tuba), Daniel Häker (Pauke), Benedikt Clemens, Werner Hemm (Schlagzeug), Sebastian Küchler (Orgel) unter der künstlerischen Leitung von Christopher Houlding.