Kultur „Langlese“ wird im Herbst nachgeholt

Langerfeld. · Der Bürgerverein Langerfeld arbeitet unter dem Motto „Liebe.Arbeit“ am Programm für das Festival, das bei seiner Premiere 2018 viel Lob und Beifall erhalten hatte.

 Margret Hahn hofft, dass das Lesefestival als Präsenzveranstaltung stattfinden kann.

Margret Hahn hofft, dass das Lesefestival als Präsenzveranstaltung stattfinden kann.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Das Langerfelder Lesefestival „Langlese“ konnte 2020 – wie so viele andere Kulturveranstaltungen auch – coronabedingt nicht stattfinden. Die Neuauflage des Festivals hätte viele Zuschauer an verschiedenen Orten in ihren Bann ziehen sollen. Wie auch bei der Premiere 2018, als vier Wochen lang Lesungen und Diskussionen auch an teils außergewöhnlichen Orten stattgefunden hatten. Gelesen wurde etwa in Apotheken, Bäckereien und Möbelhäusern. „Das macht sicher auch den Charme aus“, sagt Margret Hahn, Vorsitzende des Langerfelder Bürgervereins und Mitorganisatorin des Festivals.

Inzwischen richten sich die Planungen auf den Herbst, wurde die Neuauflage doch um ein Jahr verschoben. Der Spendenaufruf auf der Plattform „Gut für Wuppertal“ blieb bestehen und kann auch in diesem Jahr gut gebraucht werden. „Wir hoffen natürlich, dass auch aufgrund der angelaufenen Impfungen gegen das Virus, die Lesungen als Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden können“, berichtet Hahn. Für den Fall, dass dies nicht möglich sein wird, denke man bereits jetzt über eine digitale Übertragung nach. „Damit werden wir sicher nicht so viele Hörer erreichen können“, vermutet die Organisatorin. Auf den Charakter solle die Form jedoch keine Auswirkungen haben. Prominente und auch weniger prominente Autoren aus der Region stellen ihre Werke vor oder lesen ihnen vorgegebene Texte. Ein Arbeitskreis arbeitet gerade an der Zusammenstellung. Das ursprünglich vorgesehene Motto „Liebe.Arbeit“ hat man beibehalten. „2019 war das Jahr von Else Lasker-Schüler und 2020 von Friedrich Engels. Der Titel verbindet beide und behält seine Aktualität“, erklärt Hahn. Zeitlich wird die Veranstaltung um eine Woche gekürzt. „Vier Wochen täglich eine Veranstaltung zu organisieren, das war schon eine Menge Arbeit. Dafür braucht es Leute mit guten Verbindungen.“

Unterstützung erfährt der Arbeitskreis von unterschiedlicher Seite. Der Autor Carsten Koch ist dabei und auch diesmal wieder Andreas Bialas, Bezirksbürgermeister und Landtagsabgeordneter (SPD). Durch seine Kontakte vermittelt, sprachen vor zwei Jahren Innenminister Herbert Reul oder der Bürgermeister von Altena Andreas Hollstein. Der hatte bundesweite Aufmerksamkeit erlangt, nachdem ihn ein Mann wegen seiner liberalen Flüchtlingspolitik mit einem Messer verletzt hatte. „Für Gäste von außerhalb fallen Kosten für Anreise und Unterkunft an. Teuer ist  auch die Werbung, die Erstellung einer Programmbroschüre oder der Druck von Flyern. Dafür machen wir den Spendenaufruf.“

Der Eintritt soll wieder frei bleiben und auch die Autoren bekommen kein Honorar. „Bei Schriftstellern, die von ihrer Tätigkeit leben müssen, lassen wir einen Hut rumgehen“, erklärt Hahn. „Aufgrund der gegenwärtigen Situation haben wir bisher noch keine konkreten Zusagen. Doch die Veranstaltung ist ein Erfolgsmodell und die Leute waren begeistert.“ Die Langlese wird im November kommen, in Präsenzform oder digital.