Kinder Grundschule trauert Außengelände nach
Wuppertal · Am Mirker Bach sind die Spielgeräte morsch. Die Stadt lässt mit einem Konzept auf sich warten.
Die Schüler der Grundschule Am Mirker Bach sind traurig: Seit gut einem Jahr ist der hintere Teil ihres Freigeländes abgesperrt. Zwischen 1998 und 2008 wurde dort mit Fördermitteln der Sozialen Stadt am Steilhang eine Spielfläche mit Holzpflöcken und Seilen errichtet. Inzwischen jedoch ist das Holz morsch, Nägel gucken heraus, die Spielgeräte sind nicht mehr sicher. Auch der Zaun zur Straße ist defekt. Erst sperrte die Schulleiterin selbst die Fläche, dann die Stadtverwaltung.
Die Kinder haben zwar noch ihren gepflasterten Schulhof mit einem Spielgerät. Doch ihnen fehlt das „Stück Natur“. „Freigelände in Not“, haben sie einen Artikel in der Schülerzeitung übertitelt, in dem sie die Reparatur fordern. „Wir wollen in dem Gelände gar keine teuren Spielgeräte, sondern einfach nur den freien Platz in der Natur zurück“, schreiben sie. In einer Umfrage der Kinder sagten die meisten Schüler, dass sie die Hangspielfläche sehr vermissen und dort fast täglich gespielt haben. „Man hat dort mehr Fantasie“, „In der Natur macht es Spaß zu spielen“ oder „Man kann gut klettern“ lauteten die Argumente. Nachmittags bis 20 Uhr ist der Schulhof auch für alle Kinder des Stadtviertels freigegeben. „Der Bereich direkt an der Nordbahntrasse ist bei den Kindern sehr beliebt“, betont die Schuldirektorin Claudia Vogel. Ihr ist es wichtig, zu erfahren, wann dieser Teil des Außengeländes wieder zum Toben zur Verfügung steht.
Die Frage kann allerdings Thomas Lehn vom Gebäudemanagement Wuppertal auch nicht beantworten. Das Problem: „Die Spielgeräte wurden aus Holz direkt in die Erde gebaut – das fault jetzt.“ Heute verwendet die Stadt deshalb Stahl statt Holz für solche Konstruktionen. Doch da dieser Spielplatz vor rund elf Jahren aus Fördermitteln gebaut wurde, muss er mindestens 20 Jahre in gleicher Art erhalten bleiben. Schwierig sei auch die steile Lage am Hang. Die Erde droht dort immer wieder abzurutschen und müsste vielleicht mit L-Steinen befestigt werden. Im Laufe der vergangenen Jahre hat das Team von Thomas Lehn immer wieder an diesem Spielplatz nachgebessert.
Jetzt muss es ein Gesamtkonzept erarbeiten. Allerdings sind drei Kolleginnen von Lehn in Mutterschutz oder Erziehungszeit gegangen und eine ist weggezogen. „Neue Fachleute sind schwer zu finden, wir haben jetzt Leute aus anderen Bereichen bekommen“, sagt Thomas Lehn. Doch die müssen erst eingearbeitet werden. Und die Schule Am Mirker Bach ist auch kein Einzelfall. „Wir haben viele Spielgeräte auf Schulhöfen gesperrt“, bedauert Thomas Lehn. Immerhin habe der Stadtrat jetzt zusätzliche 120 000 Euro für solche Fälle bewilligt. Damit hofft der Gebäudeexperte bis Mitte 2020 weitere Spielgeräte zu reparieren oder zu ersetzen.
Eine Lösung des Problems
zeichnet sich nicht ab
Ein Ende der Problematik sei jedoch nicht in Sicht: „Es kommen ja immer wieder neue defekte Geräte dazu.“ Das Team priorisiert seine Arbeit danach, wie viele alternative Spielgeräte an der jeweiligen Schule und im Stadtviertel zur Verfügung stehen und wie lange die Geräte schon gesperrt sind. Für die Grundschule Am Mirker Bach müsse erst ein Konzept erarbeitet werden. Auf jeden Fall sei das eine größere Maßnahme, die sowohl Planungsarbeit als auch finanzielle Mittel erfordere.