Bildung Junior-Uni zeigt ihre Experimente online

Wuppertal · Die Filme sind bis zu fünf Minuten lang. Aktuell läuft ein Papierflieger-Wettbewerb.

Fachkoordinator Stefan Hellhake vor der Kamera.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Stefan Hellhake hat vor sich eine Kochplatte, ein Glas Milch und ein Sieb aufgebaut. „Ich teste mal, was mit der Nahaufnahme passiert“, sagt Martin M. Müller und guckt durch eine Kamera, die neben der Versuchsanordnung steht. Dann positioniert er sich hinter der Hauptkamera und los geht es. Zehn kurze Filme nimmt das Team der Junior Uni gemeinsam mit dem Profi von Aerovision Broadcast & Production-Services hintereinander auf. Jeden Tag wird einer davon auf Youtube, Instagram und Facebook veröffentlicht. „Wir haben schon ganz viele ermutigende Rückmeldungen“, sagt Prokuristin Annika Spathmann. Eltern und Kinder freuen sich in der betreuungsfreien Zeit über solche Anregungen zu sinnvoller Beschäftigung. Die meisten Versuche gelingen mit Dingen, die in Familien in der Regel zu Hause vorrätig sind. „Es soll ja niemand deshalb zum Einkaufen gehen“, betont Annika Spathmann. Viele Dozenten haben auch schon Vorschläge passend zu ihren Kursen geschickt. Im Moment dürfen diese nicht selbst vor die Kamera, um sie zu schützen. Martin M. Müller hatte seine Unterstützung zugesagt, kaum dass die Schulen und Kindergärten geschlossen hatten. Er sorgt nun für eine professionelle Umsetzung.

Zweieinhalb bis fünf Minuten sind die kleinen Filme lang. Neben den Versuchsanordnungen gibt es einmal pro Woche auch einen Wettbewerb. Diese Woche geht es um den perfekten Papierflieger. Die Kinder können experimentieren, welche Form am besten fliegt. Per Mail oder Video können sie dem Junior Uni-Team dann davon berichten. Einige tolle Videos haben die Junior Uni bereits erreicht, bis Donnerstag können Kinder noch ihre Flugergebnisse einreichen.

Bei dem Milchversuch kocht Chemiker Stefan Hellhake die Milch leicht auf und schüttet dann zwei Esslöffel Essig hinein. Sofort flockt die Milch aus. „Das ist das Milcheiweis“, erklärt Hellhake. „Proteine sind sehr lange Ketten. Die Säure führt dazu, dass sich deren räumliche Struktur verändert. Aus diesen Klümpchen wird auch Käse gemacht.“ Mit dem Sieb trennt er die Klumpen von der Flüssigkeit und wäscht sie mit Wasser sauber. Anschließend rührt er noch Backpulver hinein – fertig ist ein guter Papierkleber. „Das war eine der ersten Methoden, um Dinge zusammenzukleben“, erklärt er. tah