Verkehr Wuppertaler Kiesbergtunnel: Straßen NRW prüft den Baugrund
Elberfeld. · Dimensionen für das Fundament und die Versickerungsfähigkeit werden untersucht.
Bei den vorbereitenden Arbeiten, um den Kiesbergtunnel zu sanieren (die WZ berichtete), wird derzeit auch der Baugrund vor Ort erkundet. Das teilt Nilgün Ulbrich vom Landesbetrieb Straßenbau NRW mit. „Mit dem Bohrgerät erfassen wir den Baugrund in bis zu zehn bis 15 Metern Tiefe.“
Dies diene dazu, sogenannte Bodenkennwerte zu ermitteln, um die Dimensionen für spätere Fundamente zu berechnen. Gleichzeitig werde damit die Versickerungsfähigkeit des Bodens geprüft, da auch das Regenrückhaltebecken erneuert werden muss.
Ein neues Becken soll künftig Abwässer auffangen
„Das vorhandene Becken fungiert derzeit nur als Puffer, ohne das Niederschlagswasser von den Straßenflächen zu reinigen“, erklärt Ulbrich. Dies sei künftig nicht mehr zulässig. Des Weiteren benötige die Straßenentwässerung eines Tunnels ein sogenanntes Havariebecken. „Darin lassen sich im Notfall kontaminierte Abwässer, beispielsweise durch einen Unfall mit einem Tanklastzug, auffangen und anschließend separat entsorgen, ohne unkontrolliert in das Gewässer zu fließen.“
Das Havariebecken und ein Filter, in dem das Straßenwasser gereinigt in die verrohrte Ossenbeck in der Viehhofstraße abgeleitet werden könne, „befinden sich derzeit in der Planungsphase und im Abstimmungsprozess mit den zuständigen Behörden“.
Gleichzeitig seien im Rahmen der Vermessungsarbeiten im Bereich des Beckens die Grenzsteine gesucht worden. „Der Tunnel wurde 1978 von der Stadt gebaut und an Straßen NRW übertragen.“ Die Übertragung des vorhandenen Beckens und dessen Grundstücke sei damals jedoch nicht mit erfolgt.
Der Kiesbergtunnel ist der erste zweistöckige Autotunnel in Europa mit bis zu 955 Meter langen Röhren und verbindet die L418 mit der L70 (Neviandtstraße). Etwa 15 000 Fahrzeuge passieren ihn täglich. Er muss grundlegend saniert und dafür voraussichtlich gesperrt werden, ein genauer Zeitplan steht nach Angaben von Straßen NRW jedoch noch nicht fest.
Einer dauerhaften Schließung aufgrund von Baufälligkeit wurde unter anderem schon vor 13 Jahren seitens der Lokalpolitik eine Absage erteilt. Im Wuppertaler Verkehrsausschuss hieß es damals, eine Schließung belaste das umliegende Straßennetz erheblich, vor allem die B7, sie schade der Wirtschaft wie auch der Kultur und wäre eine „Katastrophe“.
Bei der Eröffnung im Jahr 1970 war dem Tunnel eine Relevanz bescheinigt worden, insbesondere um die Südstadt zu entlasten und an das Fernstraßennetz anzubinden.