Schulstart Lehrer gehen mit gemischten Gefühlen in den Schulalltag

Der Schulbeginn unter Corona-Bedingungen bringt sowohl Vorfreude als auch offene Fragen mit sich.

Viele Schüler müssen ab morgen Masken in der Schule tragen. Auch die Lehrer, wenn sie den 1,5 Meter-Abstand nicht einhalten können.

Foto: dpa/Marijan Murat

Mittwochmorgen, pünktlich um 8 Uhr öffnen die Schulen nach den Sommerferien wieder ihre Tore für alle Schüler. Das meiste wird sich nicht verändert haben, dennoch müssen sich sowohl Schüler als auch Lehrer an neue Bedingungen und Verhaltensweisen gewöhnen. Die größte Hürde dabei ist vermutlich die Maskenpflicht für die Unter- und Oberstufenschüler sowie die Lehrer, wenn sie den Abstand von 1,5 Metern nicht einhalten können.

„Sonst ist es eigentlich ein regulärer Schulbeginn, der nicht wesentlich mehr Vorbereitung erfordert als normalerweise“, sagt Silvio Geßner, Lehrer an der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule, „ich würde behaupten wir sind gut vorbereitet und ich bin relativ entspannt.“ Bereits vor den Sommerferien habe man sich täglich mit der Schulleitung zusammengesetzt, um Maßnahmen und Regelungen zu besprechen. Dazu gehört vor allen Dingen, dass jeder Schüler einen festen Sitzplatz hat - sowohl in Klassen- als auch in den Kursräumen. Anhand eines vorher festgelegten Sitzplans soll das sichergestellt werden. Der morgendlichen Ansturm vor dem Haupteingang werde durch verschiedene Eingänge entzerrt und vor dem Betreten des Raumes müssen die Hände gründlich gewaschen und desinfiziert werden, erklärt Geßner. Der Kiosk bleibe bis auf Weiteres geschlossen, in der Mensa darf aber jahrgangsweise gegessen werden.

Simon Binkenborn, Musiklehrer an der Gesamtschule Uellendahl-Katernberg, freut sich vor allem wieder auf das Arbeiten mit den Schülern vor Ort. „Wir hatten so eine lange Pause“, sagt er, „es ist schön dann die bekannten Gesichter wiederzusehen.“ Trotz der Vorfreude ist er unsicher, wie der Betrieb laufen wird, insbesondere weil viele noch gar keinen festen Stundenplan haben. Die größte Hürde, so glaubt er, sei, so lange am Stück die Maske zu tragen. Aus Solidarität und damit man die Mimik besser beurteilen kann, trägt auch der Musiklehrer einen Mund-Nasen-Schutz. Man bereite sich so gut es geht vor, vieles werde man aber erst in den ersten Tagen sehen. „So bleibt es spannend.“, meint Arne Ulbricht, Lehrer und Schriftsteller, „Was vorher Alltag war, ist jetzt Herausforderung.“ Man werde mit den Schülern viel über Maskenpflicht reden, über neue Regeln und Maßnahmen, um sie so gut es geht aufzuklären. In einem sind sich alle Lehrkräfte einig: die Vorfreude ist größer als die Unsicherheit.