Schulbeginn unter Corna-Bedingungen Stadt sieht die Schulen für den Start in dieser Woche gut gerüstet

Düsseldorf · Am Mittwoch und Donnerstag beginnt für insgesamt 80 000 Schüler und Lehrer wieder der sprichwörtliche „Ernst des Lebens“ in Düsseldorf: Dann läuft der „angepasste Schulbetrieb“ in Zeiten von Corona an.

Wenn am Mittwoch die Ferien enden, müssen in NRW alle Schüler ab Klasse 5 auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Foto: dpa/Gregor Fischer

Die Stadt als Schulträger ist überzeugt, dass er auch unter Virus-Bedingungen gelingen wird: „Die Vorbereitungen an den Schulen liefen mehr als gut“, sagte Stadtdirektor Burkhard Hintzsche bei einem Pressegespräch zum Schulstart.

Man habe die Erfahrungen des eingeschränkten Präsenzunterrichtes in den letzten Wochen vor den Sommerferien mit Abstands- und Hygienekonzepten, halbierten oder gedrittelten Klassen im Wechselunterricht  ausgewertet und den Katalog entsprechend weiterentwickelt. Dass die Schüler nun an den weiterführenden Schulen – zunächst bis zum 31. August – ständig, also auch im Unterricht den Mund-Nase-Schutz tragen müssen (Grundschüler nur bis zum Erreichen ihres Sitzplatzes im Klassenraum), sei gewiss nicht ideal, zumal bei der aktuellen Hitze: „Aber es ist auch keine unnötig auferlegte Zumutung für Schüler oder Lehrer, sondern es geht dabei um uns alle, darum, die Zahl der Neuinfektionen so klein wie möglich zu halten.“

Die Bestände an Hygieneartikeln seien überall aufgefüllt, versichert Florian Dirszus, der Vize im Schulverwaltungsamt, das gelte vor allem für die Masken. Die sollen alle Schüler selbst mitbringen, es gebe aber überall genügend Ersatz, wenn mal jemand seine vergessen hat oder die Maske kaputt gegangen ist.

Lehrervereinigungen und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatten das Re-Start-Programm des NRW-Schulministeriums vergangene Woche zum Teil scharf kritisiert. Die Maskenpflicht im Unterricht sei pädagogisch unsinnig und nur „der hilfloser Versuch der Landesregierung, den Regelbetrieb trotz Bedenken durchsetzen zu wollen“, so die GEW. Ehrlich wäre das Eingeständnis gewesen, dass das Angebot angepasst werden muss, da das Abstandsgebot auch in Schulen gelten muss.

Für die Stadt sieht Burkhard Hintzsche „keine Alternative“ zur grundsätzlichen Rückkehr der Schüler in die Schulen. Im Detail könnten freilich „schulscharf“ Maßnahmen ergriffen werden, die Situation zu entzerren, indem etwa Unterrichtsstunden gekürzt oder große Klassen im Notfall geteilt werden könnten und es wieder Digital- und Präsenz-Unterricht parallel gibt. Das aber sei natürlich mit einem logistisch „sehr hohen Aufwand für die Schulen“ verbunden, räumte er ein.

Die Schülerzahl steigt in Düsseldorf weiter an

Ganz unabhängig von „Covid 19“ strömen mehr Kinder und Jugendliche zum neuen Schuljahr in die Gebäude. Neu eingeschult in die 1. Klasse werden rund 5800 i-Dötzchen, das sind erneut 100 mehr als im Vorjahr. Bei den weiterführenden Schulen legen die Neulinge in Klasse 5 in summa ebenfalls um fast 100 zu, exakt sind es 4429. Mehr als die Hälfte davon startet an einem Gymnasium, 1164 wechseln von der Grund- auf die Realschule, 215 auf die Hauptschule. Bei den Gesamtschulen sind es 796, eine Zahl, die die tatsächliche Nachfrage erneut bei weitem nicht deckt. Hintzsche versprach, man arbeite intensiv daran, neue Gesamtschul-Standorte zu schaffen, um die Wahlfreiheit von Schülern und Eltern auch tatsächlich gewährleisten zu können.

Sehr nah an die echte Nachfrage heran reicht inzwischen die Zahl der Betreuungsplätze im offenen Ganztag (OGS): In 638 OGS-Gruppen an 91 Standorten (87 Grund- und vier Förderschulen) stehen nunmehr fast 16 000 Plätze zur Verfügung. Gestartet war man 2003 mit 375 Plätzen – stadtweit. Die OGS-Versorgungsquote liegt somit bei 68 Prozent, rechnet man schulinterne Betreuungsangebote sowie die von Sportvereinen oder anderen Jugendeinrichtungen dazu, steigt sie laut Stadt gar auf 80 Prozent.