Film Medienprojekt: Film über Arbeit

Wuppertal · Im August soll das Werk auf großer Leinwand gezeigt werden.

Der Film zeigt Menschen bei und auf der Suche nach Arbeit.

Foto: Medienprojekt

Was bedeutet Arbeit? Wie läuft Arbeit in verschiedenen Berufen ab, wie empfinden die Menschen sie, wie gehen sie damit um? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das neue Projekt „Arbeitswelten“ des Medienprojekts anlässlich des Engelsjahrs. Sie wollen damit auf den Spuren von Friedrich Engels wandeln, der auch in ausführlichen Briefen die Arbeitswelt beschrieb.

„Wir wollen in zehn Arbeitsbereichen jeweils einen jungen Menschen porträtieren und einen, der kurz vor der Rente steht“, erzählt Projektleiter Daniel Che Hermann. „Da sollen die verschiedenen Sichtweisen auf den Bereich Arbeit gezeigt werden.“ Erste Kontakte hat das Medienteam schon geknüpft, weitere Teilnehmer suchen sie noch. Im Januar sollen die Dreharbeiten beginnen und bis zum Frühjahr abgeschlossen werden.

Jeweils eine Honorarkraft des Medienprojekts dreht ein oder zwei Bereiche gemeinsam mit jugendlichen Praktikanten. Am Ende soll der Film 90 Minuten lang werden. Möglichst unterschiedliche Berufe sollen dabei gezeigt werden: Bereits zugesagt hat ein 80-jähriger Bandweber, dem ein junger Mitarbeiter aus der stark technisierten und digitalisierten Arbeitswelt heutiger Textilbetriebe gegenübergestellt werden soll. Als handwerklicher Beruf soll der Kfz-Mechaniker gezeigt werden, ein Landwirt, jemand aus der Altenpflege, ein Jurist und jemand von Feuerwehr oder Rettungsdienst.

Gleichzeitig soll auch die Schwierigkeit gezeigt werden, überhaupt Arbeit zu bekommen. So soll auch ein Langzeitarbeitsloser zu Wort kommen sowie ein junger Mensch, der Probleme hat, im Berufsleben Fuß zu fassen. Auch ein Mensch mit Behinderung soll seine Sicht auf Arbeit schildern.

„Es geht um den Stellenwert
der Arbeit für die Menschen“

„Wir haben uns auch überlegt, welche Berufe und Fragen für junge Wuppertaler relevant sind“, erklärt Daniel Hermann. Denn schließlich soll der Film anschließend Wuppertaler Schülern bei der Berufswahl helfen. „Es geht um den Stellenwert der Arbeit für die Menschen und für ihre Identität, ob sie eher für das Geld arbeiten, für den Status oder aus Berufung“, verdeutlicht der Projektleiter. Doch auch die Frage, ob jemand am Ende vielleicht erkennt, dass er neben dem Beruf andere Dinge vernachlässigt hat, soll thematisiert werden.

Als Kooperationspartner ist das Sinfonieorchester Wuppertal dabei. Einerseits werden auch dort zwei Musiker porträtiert, andererseits soll das Orchester bei der Uraufführung des Films live Musik dazu spielen. Marcel Becker-Neu, bekannt durch seinen Film Wishlist, komponiert die Musik dazu. Am 30. August 2020 soll der Film samt Live-Musik dann auf dem Johannes-Rau-Platz auf einer großen Leinwand gezeigt werden.