Soziales Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind empfängt Sternsinger im Rathaus Barmen
Wuppertal · Bei Gesang, Plätzchen, Tee und Kakao erfuhren die Kinder Wertschätzung für ihre Tätigkeit.
Fast geblendet waren die Passanten auf dem Rathausvorplatz vom goldenen Glanz der Königskronen und der glitzernden Gewänder, die rund 60 weibliche und männliche Sternsinger zum traditionellen Empfang beim Oberbürgermeister trugen. Am 6. Januar, dem Dreikönigstag, kamen die stimmgewaltigen Kinder und Jugendlichen zwischen sieben und achtzehn Jahren in den Lichthof des Barmer Rathauses, und Oberbürgermeister Uwe Schneidewind war deutlich anzusehen, welche Freude es für ihn war, die gekrönten Häupter willkommen zu heißen als Vertreter des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“.
Vorher hatte sich die gesamte fröhliche Gemeinde auf der Rathaus-Treppe zum gemeinsamen Foto versammelt. Und bald ertönte aus vielen Kehlen unter anderem das wohlklingende „Gloria in Excelsis Deo“, des Liedes „Hört ihr Engel frohe Lieder“, bei dem auch Stadtdechant Bruno Kurth ebenso begeistert seine Stimme erschallen ließ wie der textsichere Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Barmens Bürgermeister Hans-Hermann Lücke. Vor allem das lang gezogene „Glohohohoria“ wurde von den Herren mit besonderer Inbrunst geschmettert.
Beim späteren Willkommensgruß drückte der OB scherzhaft sein Bedauern darüber aus, dass sein Haupt nicht so eine glanzvolle Krone ziert wie viele der kleinen und größeren „Könige“ in ihren prächtigen Gewändern. „Es ist schön, dass ihr an diesem besonderen Tag so zahlreich erschienen seid“, so der OB, der den Anwesenden für ihren ehrenamtlichen Einsatz für bedürftige Menschen herzlich dankte.
Stadtdechant Bruno Kurth führte die Schar aus dem Wuppertaler Westen, St. Laurentius, St. Suitbertus, St. Elisabeth, St. Remigius und St. Ludger an und erläuterte auch das diesjährige Motto der Sternsinger „Erhebt Eure Stimme“. „Kinder haben Rechte“, so der Stadtdechant: „Das Recht, alles zu sagen, das Recht auf Bildung, auf den Besuch der Schule und auf gesunde Lebensbedingungen.“ Und dabei versicherte er den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern, dass sie Teil einer großen, vielleicht der größten internationalen Solidaritätsbewegung von Kindern sind.
Die kleinen Gesangsgruppen besuchen teils nach Voranmeldung Wuppertaler Haushalte, ziehen teils von Haus zu Haus. Damit einher geht eine Spendensammlung, und Uwe Schneidewind hatte zum Empfang der „königlichen“ Singschar bei Plätzchen, Kakao und Saft sowie Kaffee für die Erwachsenen auch extra einen goldenen Beutel mitgebracht, aus dem er die Büchsen der selbstlosen Sammler füllte.
Freude über stolze
Spendensummen
Einige, wie der Kinder- und Jugendchor von St. Antonius unter der Leitung von Kantor Stefan Starnberger, waren in den vergangen drei Tagen schon unterwegs. „Wir sind bereits fertig. Rund 4000 Euro sind zusammengekommen“, erklärte Stefan Starnberger nicht ohne Stolz, und die 14 Jahre alte Laryssa bestätigte, dass es großen Spaß gemacht habe und die Menschen ihnen freundlich begegnet sind. Die ersten gottesfürchtigen Gesänge erschallten dabei schon morgens um acht Uhr, was nach den Weihnachtsferien einen sanften Übergang zum kommenden Schulalltag bedeutet.
Die Gruppen aus dem Elberfelder Westen und der Südstadt machen sich in den nächsten Tagen bis zum 12. Januar noch auf den Weg und hoffen auf ähnlich freundliche Aufnahme und gebefreudige Herzen, wobei es neben Münzen für die mitgebrachte Schatulle auch meist eine süße Belohnung für die jungen Gäste gibt.
Dabei sind allerdings nicht nur Haushalte das Ziel der frommen Sängerinnen und Sänger. „Die Kinder haben auch im St. Josef-Hospital (besser bekannt als „Kapellchen“) gesungen, und wenn die Stationsschwester es erlaubt hat, dann sind sie auch in die einzelnen Zimmer gegangen und haben bei den Patientinnen und Patienten für viel Freude gesorgt“, berichtete Bruno Kurth. Aber auch Altenheime und Kindergärten gehören zu den angesteuerten Zielen der Sternsinger.