Wuppertaler Retter helfen den Flutopfern in Magdeburg

Zu Wasser und zu Lande versuchen Feuerwehrleute, das THW und die DLRG die Flut an der Elbe zu stoppen.

Wuppertal. Ein Feuerwehrmann muss grundsätzlich mit allem rechnen. Doch als am Samstagabend die Hochwasser-Alarmierung für die Freiwilligen Retter in Langerfeld einging, war die Aufregung für einen kurzen Moment doch größer als üblich. Kein Wunder: Die Retter feierten gerade ihr Sommerfest, als der Marschbefehl in Richtung Sachsen-Anhalt einging.

Wie berichtet, bedroht dort ein Jahrhunderthochwasser die Elbe-Stadt Magdeburg. Und dort sind mehr als 120 Retter aus Wuppertal seit dem vergangenen Sonntag im Einsatz. Das größte Kontingent stellt dabei die Feuerwehr, aber auch das Technische Hilfswerk (THW), die DLRG und die Malteser helfen an der Elbe. Vor allem galt es, ein Umspannwerk im Bereich des Magdeburger Industriehafens (Rothensee) zu sichern, sonst hätte ein flächendeckender Stromausfall gedroht.

Die Retter aus Wuppertal halfen der Bundeswehr dort beim Errichten von Behelfsdämmen aus Sandsäcken. Offenbar mit Erfolg: Angesichts eines leicht sinkenden Pegels sei das Umspannwerk nicht mehr in Gefahr, hieß es am gestrigen Montagnachmittag. Die endgültige Entwarnung gibt es aber noch nicht.

Wie die WZ erfuhr, waren die Wuppertaler Kräfte auch beim Sichern einer wichtigen Abwasserleitung, die zu einem Klärwerk führt, erfolgreich. Wäre das nicht gelungen, wären vom Hochwasser derzeit noch gar nicht betroffene Magdeburger Stadtteile von einer Flutwelle aus Fäkalienschlamm überflutet worden.

„Die Stimmung ist gut und optimistisch“, war am Montag aus den Reihen der Wuppertaler Retter zu hören. Vier, mit Glück sechst Stunden Schlaf pro Nacht — damit müssen die Retter im Einsatzgebiet auskommen. Doch die Magdeburger zeigen sich dankbar, wie Kai Richmann von der DLRG Wuppertal berichtet: „Die Bevölkerung, versucht, den Rettern mit selbst gemachten Salaten, selbst gebackenem Brot und warmen Getränken den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.“