Ganztagsgymnasiums Johannes Rau Wuppertaler Schüler zeigen „Grundgesetz statt weiter Rechts“

Wuppertal · Neues Programm des Kabarettungsdienstes des Ganztagsgymnasiums.

 Am Freitag spielt der Kabarettungsdienst die Premiere seines neuen Programms.

Am Freitag spielt der Kabarettungsdienst die Premiere seines neuen Programms.

Foto: Hermine Fiedler

Zum bereits 32. Mal kommt das Ensemble Kabarettungsdienst des Ganztagsgymnasiums Johannes Rau zusammen und präsentiert sein neues Programm „Grundgesetz statt weiter Rechts“ – und zwar am Freitag, 27. September, um 19.30 Uhr im Haus der Jugend in Barmen. Am Dienstag fand die Generalprobe vor dem ersten großen Auftritt in diesem Jahr statt. Satirisch und komödiantisch werden im Programm allgegenwärtige Themen aus der Politik, aber auch aus Gesellschaft und Freizeit behandelt.

Die Kabarettgruppe wurde 1993 von dem mittlerweile pensionierten Lehrer Michael Brischke gegründet und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit unter den Schülern und dem Publikum. NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller lud die Gruppe bereits ein, auf der Betriebsfeier des Ministeriums für Schule und Bildung in Düsseldorf aufzutreten.

Die Deutsch- und Spanischlehrerin Klaudia Krysiak und der Deutsch- und Sportlehrer Sebastian Paas leiten mittlerweile die Bühnenproduktion. Das Ensemble besteht nicht nur aus aktuellen Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums, sondern auch aus Ehemaligen, die mittlerweile im Berufsleben oder im Studium angekommen sind.

Es gibt Nummern zur momentanen politischen Situation in Deutschland, zu den Sozialen Medien, aber auch zum Klimawandel, zum Verhältnis zwischen Boomern, Millenials und der Generation Z (Gen Z). Schülerin Tuana Turhan hat beispielsweise einen „Rap Battle“ zwischen Boomern und Gen Z geschrieben. Die 14-Jährige kam durch eine Projektwoche eher zufällig zum Kabarettungsdienst. Es machte ihr so viel Spaß, dass sie beschloss, dabeizubleiben. Besonders gut gefalle ihr, dass sie beim Kabarett selbst kreativ sein und ihre Meinung sagen kann, erzählt sie der WZ gegenüber. In ihrem Raptext ginge es um TikTok und die mit dem Konsum verbundenen Gefahren, aber auch die guten Seiten der Plattform. „TikTok kann möglicherweise Depressionen auslösen, wenn man sich zu stark mit anderen dort vergleicht, aber es gibt da auch noch die spaßigen Sachen auf der App“, sagt sie.

Ehemalige Schüler bleiben dem Kabarett treu

„Es handelt sich um eine fluide Gruppe. Ich finde dieses voneinander Lernen toll. Es gibt flache Hierarchien. Ich konnte auch super viel von den Schülern und den Ehemaligen lernen“, berichtet Lehrerin Klaudia Krysiak. Das Vertrauensverhältnis spiegelt sich nicht nur zwischen Lehrern und Schülern wider, sondern auch zwischen den aktuellen und den ehemaligen Schülern. „Es ist wie in einer Familie“, bestätigt Tuana Turhan. Das findet auch die 23-jährige Lucy Martens. Sie hat an dem Gymnasium Abitur gemacht und studiert mittlerweile Psychologie. Sie sieht den Kabarettungsdienst als ein intensives Hobby an. „Jeder bringt sich mit seinen Talenten ein“, berichtet sie. „Man hat hier ein vertrauensvolles Umfeld. Besonders zu erwähnen ist auch die Selbstwirksamkeit, die die Jugendlichen hier erfahren. Durch die eigenen Taten kann man seine Ziele erreichen“, lobt sie auch den Lerneffekt des Projekts.

Organisation und Planung des Bühnenprogramms nehmen viel Zeit in Anspruch. Es gibt immer einen Einjahreszyklus. Die eine Jahreshälfte ist zum Texten und zur Titelfindung reserviert. Die Schüler setzen sich ab Januar mit bestimmten Themen auseinander, um damit die Nummern für die Auftritte vorzubereiten. Ab März liegt der Fokus auf der Produktion des Programmablaufs. Es gibt gegenseitiges Feedback. In den Sommerferien wird der Text gelernt und danach kommen die Probewochen.

Die Ergebnisse kann man sich dann in der zweiten Hälfte des Jahres bei den Auftritten anschauen.