Sanierung Wuppertaler Weyerbuschturm: Aufstellung des Gerüsts ausgeschrieben

Wuppertal · Die Sanierung wird nicht vor Juli 2027 abgeschlossen sein.

Foto: Stadt Wuppertal, GMW, Frank Buetz/Frank Buetz

Die Ausschreibung für die Aufstellung des Gerüsts zur Sanierung des Weyerbuschturms läuft seit vergangener Woche. Neben dieser guten Nachricht hatte Klaus Lidke, zuständiger Mitarbeiter im Objektmanagement des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW), für die Sitzung der Bezirksvertretung Elberfeld-West am gestrigen Mittwoch, 12. März, aber auch eine schlechte Botschaft im Gepäck: Die Sanierung wird nicht vor Juli 2027 abgeschlossen sein.

Zu Verzögerungen war es vor allem gekommen, weil das mit der sehr schwierigen Gerüstplanung beauftragte Fachbüro wesentlich mehr Zeit dafür benötigte als zugesagt. Zudem lag der letztendlich vorgelegte Vorschlag eines Schwerlastgerüstes so beträchtlich über den vorgesehenen Kosten, dass – in Abstimmung mit dem Denkmalschutz – noch einmal komplett umgeplant werden musste.

Da die Naturstein- und Dacharbeiten voraussichtlich nicht vor dem Frühherbst dieses Jahres starten können, wird das Gerüst erst kurz vorher aufgestellt. Um die Stabilität des Turms während der Bauarbeiten zu gewährleisten, sind umfangreiche statische Maßnahmen erforderlich. Weil zum Beispiel der korrodierte Stahlträger, auf dem das obere Turmdrittel ruht, entfernt werden muss, müssen dessen Lasten über einen großen Stahlrahmen abgefangen werden. Um diesen zu verankern, sind Kernbohrungen im historischen Mauerwerk erforderlich. Nach dem Abriss der Balkoneinhausungen, bei dem die historischen Natursteinbrüstungen freigelegt werden, und weiteren Untersuchungen kann dann die eigentliche Sanierung beginnen, die den gesamten Turm umfasst – von der Sandstein-Außentreppe bis hoch zur Turmspitze.

Nach dem überarbeiteten Maßnahmenkonzept werden sowohl Naturstein- als auch Stahlbauarbeiten erheblich umfangreicher sein als ursprünglich angenommen. Wegen der Komplexität der Baumaßnahme haben sich auch die Honorare für das Architektur- und das Statikbüro erhöht. Zudem sind zuletzt die Vorhaltungskosten für Gerüste aufgrund der hohen Nachfrage wegen der zahlreichen Brückenbaustellen im Land extrem gestiegen. All dies zusammen hat dazu geführt, dass die Gesamtkosten nun deutlich über den Fördermitteln liegen werden, die aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie aus dem Denkmalförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen bewilligt wurden. Bemühungen um weitere Fördermittel laufen.

Insgesamt wird derzeit von rund 1,5 Millionen Euro Gesamtkosten ausgegangen. Die aktuelle Berechnung enthält allerdings noch einige Unwägbarkeiten, weil weitere Bauteilöffnungen und -untersuchungen erst erfolgen können, wenn der Turm vollständig eingerüstet wurde. Die Kostenangaben für die Arbeiten an der Natursteinfassade beruhen zum Beispiel auf einer „Hochrechnung“ der Schäden im unteren Bereich auf den gesamten Turm. Und der finanzielle Aufwand für die erforderlichen Stahlbauarbeiten kann bisher nur geschätzt werden.

Die Differenz zwischen Fördermitteln und Gesamtkosten wird aus Bauunterhaltungsmitteln des GMW bestritten. GMW-Betriebsleiterin Mirja Montag: „Wir haben uns trotz der angespannten Haushaltslage dazu entschieden, weil wir jetzt handeln müssen, wenn wir den weiteren Verfall dieses markanten Wuppertaler Bauwerks verhindern wollen.“

(Red)