Von Manuel Praest Ostern: Kirchen lassen sich einiges einfallen
Von Manuel Praest · Evangelische und Katholische Gemeinden mit Aktionen quer durchs Stadtgebiet.
Die Evangelische und Katholische Kirche in Wuppertal haben sich einiges einfallen lassen für die Osterzeit. Versammlungen sind bekanntlich verboten. Gottesdienste wird es zwar geben, aber höchstens als Übertragung im Internet für die Gemeinden. Um trotzdem mit den Mitgliedern in Kontakt zu bleiben, gibt es stadtweit Aktionen.
Evangelisch
In der Gemeinde Schellenbeck-Einern werden Ostersonntag von 5.30 bis 6.41 Uhr (Sonnenaufgang Wuppertal) Kerzen ins Fenster gestellt. Im Vorraum der Kirche liegen ab 6.41 Uhr vorbereitete Ostergrüße mit geistlicher und physischer „Wegzehrung“ für die Gemeindeglieder zur Abholung bereit.
Die Evangelische Gemeinde Langerfeld hat sich rund um Ostern für die Familien die Aktion „Kinderkirche in der Karwoche“ ausgedacht: Von Palmsonntag bis Ostern sind die Kinder eingeladen, sich zu Hause auf den Weg zum Osterfest zu machen und einen Ostergarten zu gestalten. Täglich gibt es dazu Ideen zum Mitmachen auf der Homepage. Für Ostermontag gibt es statt des Familiengottesdienstes eine Geschichte als Video und vorher ein Rezept für einen Osterzopf.
In der Gemeinde Uellendahl-Ostersbaum gibt es ebenfalls Aktionen für Kinder, wie Pfarrer Holger Pyka erzählt. „Sie bekommen Post.“ Der Inhalt unter anderem: Schöne Ostersteine zum Auslegen.
Der Pfarrer hofft, dass die Menschen aus der Krise einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen ziehen. Auch die Kirchen könnten gestärkt hervortreten. Insbesondere die Begriffe „Nähe“ und „Distanz“ müssten neu verhandelt werden. „Was heißt eigentlich jetzt Gemeinschaft?“, fragt er. Es gehe nicht immer „um eine kohlenstoffliche, sondern gerade jetzt auch um eine digitale Gemeinschaft“.
Weitere Infos zu den Aktionen der Evangelischen Kirche online unter:
Katholisch
Gedanken über die Zeit nach Corona macht sich auch Stadtdechant Bruno Kurth. Es gebe einen Schub an neuen Ideen, die Menschen zu erreichen. „Aber ob Kreativität und Digitalisierung anhalten, wenn sich das Leben nach beziehungsweise mit dem Coronavirus wieder zu normalisieren beginnt? Ob Rücksichtnahme und Vernunft weiter das Zusammenleben bestimmen so wie jetzt noch spürbar? Ob wir weiter bereit sind, ohne Zwang auf manches zu verzichten? Das wird sich zeigen“, so Kurth. Sicher würden die Kirchen und Gemeinden sich verändert haben. „Veränderung und Erneuerung passen in jedem Fall gut zu Ostern“, ist er überzeugt.
Kreativ sind die Gemeinden gewesen. „In unserer Gemeinde haben wir zum Beispiel eine schöne Idee aus Italien übernommen“, erzählt Kurth. „Schulkinder, Kommunionkinder, Kinder aus den Kitas und Messdiener malen zu Hause Regenbögen, die wir auf Karten wiederum kranken und ans Haus gebundenen Menschen schicken.“ Das sorge für große Freude. Viel laufe natürlich auch digital, so der Stadtdechant. Zu Karfreitag und Ostern werden aus vielen Kirchen die Gottesdienste live über das Internet gestreamt.
Infos rund um die Katholische Kirche: