Meinung WZ-Kommentar: Was wollen Sie eigentlich?
Ein Kommentar zur Konjunkturumfrage der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK).
IHK-Präsident Henner Pasch war richtig sauer. Die Pressekonferenz zum Konjunkturbericht der Bergischen Industrie- und Handelskammer begann emotional und setzte sich auch so fort. „Das ist Wahnsinn“, bekräftigte Pasch immer wieder und meinte damit: die weiterhin schlechte Wirtschaftslage in der Region, das Verhalten der Politik, die steigende Bürokratie, die nicht nur die Arbeit an Montagen beeinträchtigt, sondern die ohnehin stressbelastete Arbeitskraft der Unternehmen weiter einschränkt.
Details werden dadurch zum Wesentlichen, Frust zum ersten Tagesordnungspunkt. Die Stimmung in der Wirtschaft ist ebenfalls gereizt: So sind etwa viele Industriebetriebe deutlich unzufriedener als noch zum Jahresanfang, der meist mit Optimismus verbunden ist. Sie erleben „eine schwache Konjunkturphase mit rückläufiger Nachfrage“, so formuliert es die IHK in ihren Ergebnissen und verweist dabei auf 450 befragte Unternehmen.
Die Lage sei seit Corona noch nie so schlecht gewesen. Und die Politik, die mitverantwortlich dafür sei, befinde sich in einer „Nicht-Entscheidungskrise“, so Pasch. Die Frage, die im Raum schwebte, lautete allerdings: Aufregen können sich viele, aber was tut denn die IHK dafür, um das Problem zu lösen und ihren Kunden, also den Unternehmen, zu helfen? Wie sieht die gewinnbringende Unterstützung aus? Der IHK-Präsident sagte, er könne jetzt schon die Prognose für 2025 liefern. Die werde genauso schlecht. Aber wollen wir das?