Meinung WZ-Kommentar zu Buga 2031 und Pina Bausch Zentrum: Langfristiger denken

Wuppertal · Projekte wie Gartenschau und Tanzzentrum zahlen sich auf lange Sicht aus und sind richtig, richtig teuer – am Anfang.

monika.werner-staude@wz.de

Foto: ANNA SCHWARTZ

Es kommt immer auf den Blickwinkel an, aus dem heraus man seine Argumente sucht. Im Fall der großen Aufgaben, vor denen die Stadt steht, ist das genauso: Bei der Infrastruktur, Schulen oder Wohnungsbau, Innenstadtentwicklung oder Energieversorgung und bei den sogenannten Leuchtturmprojekten wie Buga 2031 und Pina Bausch Zentrum, das mittlerweile kein Jahresetikett mehr trägt. Je höher die veranschlagten und stets wachsenden Ausgaben sind, desto unerbittlicher wird dafür und dagegen gestritten. Selten sachlich, faktenbasiert und konstruktiv.

Hinzu kommt die Binsenweisheit, dass Ausgaben in Wohnqualität und Versorgung zwar junge Familien, Arbeitskräfte und Touristen anziehen, sich aber nicht von heute auf morgen rechnen. Sie ist auch nicht mit der schwäbischen Hausfrau zu widerlegen, die als Maßstab jedes Haushaltens herhalten muss. Projekte wie Gartenschau und Tanzzentrum zahlen sich auf lange Sicht aus und sind richtig, richtig teuer – am Anfang. Dass der Bund Förderzusagen macht und daran festhält, sollte zu denken geben. Die Schwarze Null rigoros über Attraktivität und Lebensqualität zu stellen, könnte am Ende allen schaden. Viele Dinge lösen sich nicht in einer Legislaturperiode. Auch die Elbphilharmonie in Hamburg hat sich nicht zum Tourismusmagneten entwickelt, indem sie als Sparversion zu Ende gebaut wurde.