Meinung WZ-Kommentar zum Bündnis „Grün.Stadt.Grau“: Plattgemacht statt mitgedacht

Wuppertal · Wer demonstriert, braucht Parolen. „Natur erhalten, Wuppertal gestalten“ heißt es seitens der Initiative „Grün.Stadt.Grau“, die sich für den Bestand der Landschaftsschutzgebiete in Wuppertal einsetzt.

martin.gehr@wz.de

Foto: ANNA SCHWARTZ

Der Slogan wirkt etwas altbacken, das Anliegen ist dagegen umso relevanter. Nachdem Anwohner zunächst in den einzelnen Gebieten Aufmerksamkeit gesucht haben – man erinnere sich an die Sitzung der Bezirksvertretung Cronenberg im Mai, bei der rund 30 Anwohner des Hipkendahl deutlich Präsenz zeigten – haben sie sich nun zusammengeschlossen. Und kämpfen am Freitag vor dem Rathaus für die Erhaltung von Wiesen, Quellen, Acker und Wald. Netter Spruch, aber das Engagement ist definitiv zu unterstützen. Wuppertal braucht diese Grünflächen. Ja, die Westdeutsche Zeitung selbst hat kürzlich über eine Studie berichtet, dass Wohnraum fehlt. Dieser kann allerdings nur attraktiv bleiben, wenn er genügend Erholungsqualität bietet. Und damit sind nicht verpflichtende Ausgleichsflächen gemeint, mit denen aufgrund der Versiegelung durch Bebauung für das gute Gewissen an anderer Stelle Aufforstungen vorgenommen werden. Wenn Wuppertal immer damit prahlt, wir seien die grünste Großstadt Deutschlands – wer sich vom Toelleturm einen Überblick verschafft, mag das auch glauben – dann wäre es klasse, wenn diese Behauptung auch in Zukunft Gültigkeit besäße.