Meinung WZ-Kommentar zum Fienchen-Projekt: Ein Schritt zur Fahrradstadt

Wuppertal · Fienchen hat eine neue Webseite – das Projekt zum kostenlosen Ausleihen von Lastenrädern kommt bei den Wuppertalern gut an.

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Foto: Julia N/Julia Nemesheimer

Seit dem ersten Fienchen 2016, das noch durch eine Crowdfunding-Kampagne finanziert wurde, hat sich einiges getan: Die Flotte ist gewachsen, die Buchung professioneller, die Bekanntheit größer geworden. Vor allem zeigt das Projekt: Wuppertal kann auch Fahrradstadt – theoretisch. Das Angebot und die lokalen Gegebenheiten spielen dabei allerdings eine große Rolle. Dass die Stadt sich weiter im einprozentigen Bereich beim Anteil der Radnutzung im Verkehrsmix bewegt, hat sicher nicht ausschließlich mit den topografischen Voraussetzungen zu tun. 2025 sollte das Ziel der Fahrradstadt erreicht sein, die Zeitmarke ist jetzt fast überschritten, aber die bisherigen Veränderungen reichen an das Radverkehrskonzept noch nicht heran.
Auch wieder typisch Wuppertal: Das Projekt wurde von Bürgerinnen und Bürgern, von Initiativen angestoßen – und bewährt sich. Es zeigt damit mal wieder, dass manche Veränderungen gerade dann funktionieren, wenn sie „von unten“ kommen und nicht „von oben“ aufgedrückt werden. Insofern bleibt die Hoffnung – wie bei Nordbahntrasse, Mobilstationen, Fienchen oder ähnlichem – dass die Wuppertaler und Wuppertalerinnen nicht müde werden, für die Verbesserungen in ihrer Stadt die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.