Meinung WZ-Kommentar zum Konjunkturtief der Bergischen Betriebe: Es braucht den großen Wurf

Wuppertal · Wäre es nur eine Baustelle, die die Bergischen Unternehmer abzuarbeiten hätten, wäre es vielleicht halb so wild.

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Foto: Anna Schwartz

Doch in Anbetracht der mannigfaltigen Probleme, vor denen nicht nur die hiesigen Betriebe stehen, ist es nicht verwunderlich, dass auch die aktuelle Konjunkturumfrage der Bergischen IHK – gelinde gesagt – ernüchternd ausgefallen ist. Zu hohe Energie- und Lohnkosten, überbordende Bürokratie und großer Nachholbedarf bei der Digitalisierung sind nur einige der Punkte, die dringend angegangen werden müssen. Sie wurden gebetsmühlenartig von allen Akteuren der Wirtschaft mittlerweile so oft wiederholt, dass es nun auch der Letzte verstanden haben müsste, wo der Schuh drückt.

Insbesondere in Sachen Bürokratie bewegt sich dieses Land am Rande der Absurdität, nicht wenige Unternehmer behaupten, die Grenze sei längst überschritten. Wenn dann die potenziellen Bundestagsabgeordneten aus dem Bergischen bei der IHK vorgestern als Lösungsansätze mitbringen, dass vielleicht hier mal eine Vorgabe ausgesetzt und eventuelle an anderer Stelle mal eine nicht umgesetzt werden könnte – müsse man dann mal schauen, wie man das der EU erkläre –, dann klingt das nicht nach dem großen Wurf. Bleibt also momentan nur noch das Prinzip Hoffnung, das nach dem 23. Februar rasch eine Regierung gebildet wird, die die großen Lösungen hat.