Meinung WZ-Kommentar zum langen Warten auf Schwimmkurse: Sparen am falschen Ende

Wuppertal · Schwimmen lernen sollte für jedes Kind zur Grundausbildung gehören. Für die Bewegungsschulung ist das genau so wichtig wie für die Sicherheit.

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Foto: Schwartz, Anna (as)

In erster Linie sind die Eltern in der Verantwortung, aber wenn sie für ihren Nachwuchs teilweise mehr als ein Jahr auf einen Schwimmkurs warten müssen, dann ist das inakzeptabel. Dass Wuppertal hier nicht allein dasteht, besser als manch andere Kommune und mit der Schwimmoffensive des Schwimmverbands zur Unterstützung des Schulschwimmens sogar Vorbild ist, sind keine Gründe, nicht unablässig daran zu arbeiten, die unbefriedigende Situation zu verbessern.

Ein Faktor ist das Übungsleiterpersonal, an dem es teilweise mangelt, ein anderer die begrenzte Wasserfläche. Schwimmcontainer, wie sie das Land herumschickt, können nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein und machen in Wuppertal kaum Sinn. Doch der Stadt fällt auf die Füße, dass in den 90er und 2000er Jahren vier Bäder geschlossen und ersatzlos gestrichen wurden. Immerhin sind die verbliebenen überwiegend gut in Schuss. Weitere Abstriche – auch was die Personalausstattung angeht – wären nicht hinzunehmen, zudem ist ein Topmanagement gefragt, um die Wasserfläche bestmöglich zu nutzen, Öffnungszeiten verkürzen ein no-go. Dass muss bei allen Sparzwängen klar sein – die Leidtragenden wären unsere Kinder.