Meinung WZ-Kommentar zur Krankenhausplanung NRW: Komplexe Materie

Wuppertal · Wenn das Krankenhaussystem reformiert werden soll, entsteht schnell die Befürchtung, dass es vor allem auf Kürzung hinausläuft.

katharina.rueth@wz.de

Foto: Schwartz, Anna (as)

Bürgerinnen und Bürger haben Angst, im Falle einer ernsthaften Erkrankung nicht mehr gut versorgt zu werden.

Die reinen Zahlen beim aktuellen Stand der Krankenhausplanung in NRW scheinen das zu bestätigen: Fast überall will das Landesgesundheitsministerium weniger Fallzahlen zugestehen, als die Krankenhäuser beantragt haben. Aber das Ministerium sagt, es gebe ein Überangebot, sieht immerhin in einigen wenigen Bereichen auch den Bedarf nach mehr Angeboten.

Gut, dass auch die Kommunen als weitere Experten gehört wurden; schade, dass die Sicht der Patienten kein stärkeres Gewicht hatte. Gut, dass das Land die Zwischenstände veröffentlicht – wenn die Materie auch komplex ist und es Zeit braucht, die Planungen nachzuvollziehen.

Für die Wuppertaler scheint die grundsätzliche Versorgung weiter gewährleistet zu sein. Noch steht nichts fest, erst Ende 2024 will das Ministerium die Versorgungsaufträge vergeben. Möglicherweise werden erst danach Folgen sichtbar: Schließlich kämpfen einige Krankenhäuser mit den Finanzen, müssen neu kalkulieren. Und dann ist da noch die Bundesreform für die Krankenhäuser, die noch zwischen Bund und Ländern umstritten ist.