WZ-Tag im Von der Heydt-Museum

Am 26. Mai haben unsere Leser freien Eintritt zur großen Jankel Adler-Retrospektive.

Foto: Fries

Er starb 1949 mit 53 Jahren an Herzversagen, Ende eines durch Brüche gezeichneten Lebens. Der 1895 in Lodz geborene Jankel Adler kam in jungen Jahren nach Deutschland, ins Rheinland und nach Wuppertal, wo seine Geschwister in der Textilindustrie arbeiteten. Der Goldschmied und Graveur entdeckte hier für sich die Malerei, fand in Gustav Wiethüchter an der Barmer Kunstgewerbeschule einen Förderer seines künstlerischen Ausnahmetalents. Er malte zunächst spätexpressionistisch, nahm kubistische und surrealistische Elemente auf, verschmolz diese zu einem eigenen, experimentierfreudigen Stil.

Adler pflegte den Austausch mit anderen Künstlern, wirkte mit Chagall, Klee, Picasso, Dix, Modigliani und Bacon auf Augenhöhe, beeinflusste andere Künstler. Doch der Anarchist und polnische Jude hatte das Pech in der Zeit des Nationalsozialismus zu leben, weshalb seine Arbeit den Stempel „entartet“ erhielt, er Deutschland verlassen musste. Über Frankreich kam Adler nach England, wo er nach 1945 noch ein kurzes Spätwerk schuf. In Deutschland aber geriet er in Vergessenheit.

Das Von der Heydt-Museum (Turmhof 8) widmet ihm nun eine Retrospektive, die erste seit 30 Jahren. Unter dem Titel „Jankel Adler und die Avantgarde“ werden seit dem 17. April und noch bis zum 12. August in der zweiten Etage 110 Gemälde und Papierarbeiten von ihm sowie 48 Werke von Zeitgenossen gezeigt. Die Ausstellung ist nach thematischen Schwerpunkten in elf Räume verteilt (zum Beispiel Katzen, Stillleben, verschiedene Künstlergruppen, mit denen Adler arbeitete).

Am Samstag, 26. Mai, können Leser der WZ die Ausstellung kostenlos besuchen. Einzige Bedingung: Sie müssen die gedruckte Sonderseite zur Ausstellung aus der Ausgabe vom 26.5. (Seite „Hier und Heute“) mitbringen und an der Museumskasse abgeben. Das Museum ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. mws