Zupfensemble: Neuer Dirigent geht neue Wege

Das Zupfensemble präsentierte klassische Stücke ebenso wie alte Schlager.

Unterbarmen. Wenn der Dirigentenstab schwungvoll von links nach rechts wirbelt, leichte Kreise zieht und ab und an einen Satz nach vorne macht, kann mit fröhlichen Melodien und ausdruckstarken Stücken gerechnet werden. Dann geht es unter anderem nach Frankreich, Südamerika oder Italien — mit einer Reihe musikalischer Souvenirs im Gepäck.

So Sonntagabend in der Pauluskirche beim Jahreskonzert des Zupfensembles Wuppertal, Mitglied im Bund Deutscher Zupfmusiker e.V. Unter der Leitung von Florian Salzmann begeisterte das Ensemble mit Abwechslung und Schwung. Etwa ein Jahr ist es her, dass Florian Salzmann die musikalische Leitung des Zupfensembles übernommen hat. Damit stand der studierte Musiker zum ersten Mal mit einem eigens konzipierten Konzert auf der Bühne.

Von Nervosität keine Spur: „Ich bin sehr glücklich, dass bisher alles gut geklappt hat“, sagte der erst 25-Jährige nach der ersten Hälfte zufrieden. Die war von den Vorbildern klassischer Zupfmusik geprägt. „Ich möchte Traditionelles mit Neuem verbinden“, verriet Salzmann, der in der zweiten Hälfte auf Schlager-Bearbeitungen und Stücken aus den Bereichen Musical und Film setzte.

Unter dem Motto „cantare e ballare“ (zu Deutsch: singen und tanzen) eröffnete das Orchester mit Lichterfelder Zupfmusik von Komponist Thilo Cornelissen. Daran angeschlossen folgte Musik von Ruggiero Leoncavallo mit dem sommerlichen Titel „Brise de Mer“. In der Bearbeitung von Konrad Wölki sorgten Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart für melodischen Ohrenschmaus, die Sopranistin Carolin Loß gesanglich untermalte. „Mit einem neuen Dirigenten kann man neue Wege begehen“, bemerkte der Vorsitzende des Wuppertaler Zupfensembles Heinz-Walter Müller. So soll es im September nächsten Jahres zum Landesmusikfest nach Wesseling gehen. „Dort müssen wir mehr zeigen, als die bekannten klassischen Stücke“, so Salzmann.

Ob dann Schlager der 30er, 40er und 50er Jahre arrangiert werden, ist unklar. Aber „Wenn ein junger Mann kommt“ und „Nur nicht aus Liebe weinen“ bestimmten zumindest den Abschluss des gut 90-minütigen Konzerts. Auch das wohl bekannteste Stück für Zupforchester aus Nordrhein-Westfalen, die „Rumba“ von Dieter Kreidler, sowie das Duo „El Arte Izquierdo“ („Die linke Kunst“), bestehend aus Florian Salzmann und Christopher Esch, sorgten für Begeisterung: „Das war einfach toll. Sehr beschwingend“, bestätigte Zuhörerin Marianne Friehlingsdorf.