Obdachlose in Krefeld sollen umziehen

Ein Gebäude mit 40 Notschlafplätzen soll bald an der Oppumer Straße zur Verfügung stehen.

Dezernent Markus Schön äußerte sich im Sozialausschuss am Dienstagabend zum Sachstand der Asyl-Unterkunft am Wehrhahnweg, wo sieben psychisch auffällige Geflüchtete untergebracht sind. Die Arbeit mit diesen gestalte sich für die Stadt schwierig. Es kämen dort vielschichtige Biografien und damit verbundene Probleme zusammen. „Wir machen immer wieder Gesprächsangebote. Die Gespräche mit dieser Zielgruppe sind aber schwierig. Sie sind kaum dazu bereit“, sagte Schön. Termine würden verweigert, Post nicht angenommen, gegen die Hausordnung verstoßen. Es komme auch zu Aggressivität, Ignoranz und dem Durchsetzen des eigenen Willens unter den Bewohnern der Einrichtung. „Wir haben eine Unterbringungspflicht“, sagte Schön. Eine Abschiebung wäre auch aus mehreren rechtlichen Gründen nicht so einfach, genauso wie der längerfristige Verbleib in einer psychiatrischen Einrichtung.

Markus Schön forderte Lösungen auf Landesebene: „Der Bund und das Land sind am Zug. Die Möglichkeiten der Kommune sind begrenzt.“ Der Dezernent berichtete zudem über das Vorhaben, Obdachlose künftig in einem angemieteten Haus an der Oppumer Straße unterzubringen. Die Unterkünfte an der Lutherstraße und Feldstraße könnten dann frei werden für eine andere Nutzung. „Wir arbeiten mit Hochdruck, wollen das Gebäude bis zum Sommer ertüchtigen.“

Laut Wolfram Gottschalk, Leiter des Fachbereichs Soziales und Wohnen, würde an der Oppumer Straße eine Fläche von 1700 Quadratmetern nutzbar mit bis zu 40 Notschlafplätzen. Ludger Firneburg, Geschäftsführer der Diakonie, verwies auf die anspruchsvolle Betreuung: „Die Klientel ist hat sehr multiple Problemlagen. Manche haben sehr schlechte Prognosen, irgendwann wieder selbstständig wohnen zu können. Eine wachsende Zahl ist in ihrer Mobilität eingeschränkt.“ 466 Personen hätten 2019 die Beratung gesucht. anle