Neues Wohn- und Geschäftshaus Investor beginnt mit Umbau des Kesselhauses

Opladen · Das Industriedenkmal von 1948 soll zu einem Wohn- und Geschäftshaus werden.

. Sieben Jahre hat die Arbeit auf dem Papier gedauert, jetzt geht es nach intensiver Planung los mit den Arbeiten am ehemaligen Kesselhaus in der Bahnstadt. Das stand bisher zwar so gut wie im gefühlten geografischen Zentrum des neuen Stadtquartiers, aber bisher dauerhaft im Schatten der Bauaktivitäten drumherum. Während Wohnhäuser emporwuchsen, der Wasser- zum Funkenturm, das alte Magazin zum modernen Bürostandort wurden und die Alten Werkshallen ihrer Zukunft als Mini-Veedel im Veedel entgegenblicken, fristete das zentrale Gebäude ein Mauerblümchendasein. Auch sprichwörtlich: Zwischen Backsteinen suchte sich die Natur ihre Wege, Tauben gelangten durch kaputte Scheiben ins Innere. Vandalismus, Wetter, alles setzte dem Industriedenkmal, das 1948 errichtet wurde, heftig zu. Und der Politik ging alles nicht schnell genug.

Seit 2003 ist das Kesselhaus außer Betrieb. Teile der Ausstattung wie etwa namensgebende Kessel bleiben wegen des Denkmalschutzes erhalten.

Foto: © all rights reserved by Jens H/Jens HauerJosefinenstr. 16D -

Das Kesselhaus bekommt einen denkmalschutzgerechten Anbau

Die Baucontainer vor dem Kesselhaus verraten: An dem Gebäude wird gearbeitet.

Foto: Ludmilla Hauser

Alles demnächst Schnee von gestern. Denn die Greyfield Group im Joint Venture mit der Firma Kobix Immobilien aus Essen ist neuer Bauherr und Investor und legt Hand an. „Seit Ende Juli 2019 wird der Innenraum des Gebäudes aufwendig gereinigt“, heißt es aus der Bahnstadt. Greyfield plane, das Kesselhaus denkmalgerecht durch einen Anbau zu erweitern: „Hier entsteht ein Wohn- und Geschäftshaus mit 32 Appartements, zwei Gewerbeeinheiten und einer Gastronomieeinheit mit Außenbereich.“

Weil das markant in die Höhe ragende, alte Gebäude innen wie außen denkmalgeschützt ist, bleiben innenliegende Kessel und die Fassade erhalten. Mit den Auflagen haben sich Stadt und Interessenten seit Jahren beschäftigt. Baudezernentin Andrea Deppe hatte schon 2013 angemerkt: „Beim Kesselhaus sind auch die Funktionen innen unter Denkmalschutz gestellt, zum Beispiel die Kessel. Das alles muss man Punkt für Punkt bearbeiten. Bei jeder neuen Idee müssen wir uns fragen: Bekommen wir das umgesetzt?“ Das Amt für Denkmalpflege hatte der Stadt damals dazu zahlreiche Hausaufgaben aufgegeben.

Jetzt geht es ans Eingemachte: „Wir freuen uns auf die Arbeit der kommenden Monate und sind stolz, ein solch einzigartiges Gebäude mit Leben füllen zu dürfen“, sagt Verena Ulland, die für das Kesselhaus zuständige Projektleiterin der Greyfield Group. „Die Gruppe zählt zu den Unternehmen im deutschen Immobilienmarkt, die sich auf die Umgestaltung von Bestandsimmobilien spezialisiert haben“, berichtet die Bahnstadt, „Greyfield hat vielerorts aus sanierungsbedürftigen Immobilien Marktfähiges geschaffen.“