Alice Schwarzer: Die ewige „Emma“
Alice Schwarzer muss wieder ran.
Düsseldorf. Deutschlands bekannteste Feministin, die sich Anfang des Jahres nach mehr als 30 Jahren als Chefredakteurin der von ihr gegründeten Zeitschrift "Emma" zurückgezogen hatte, übernimmt den Posten wieder - vorerst, wie es heißt. Denn von Schwarzers Nachfolgerin, der früheren WDR-Moderatorin Lisa Ortgies, hat sich "Emma" überraschend nach nur kurzer Zeit wieder getrennt.
Ungewöhnlich heftig trat die Redaktion nach: "Zu unserem Bedauern eignet sich die Kollegin nicht für die umfassende Verantwortung einer Chefredakteurin", teilte die "Emma"-Redaktion am Freitag mit. Ortgies hatte sich seit Januar eingearbeitet und die Chefredaktion erst zum 1. Mai offiziell übernommen.
Nun also beginnt die Suche nach einer Schwarzer-Nachfolgerin von vorne - denn die 65-Jährige, die auch Herausgeberin der Zeitschrift ist, will das operative Geschäft eigentlich in jüngere Hände legen. Die gebürtige Wuppertalerin kämpft mit "Emma" seit Jahrzehnten für die Gleichberechtigung der Frauen. Ob sie bald das Ruder bei der Zeitschrift, die sie einmal ihr "Kind" nannte, tatsächlich abgeben wird, bleibt abzuwarten.