Allensbach-Studie: Ein jeder ist seines Glückes Schmied

Besonders glücklich sind die Menschen, die überzeugt sind, ihr Schicksal beeinflussen zu können, sagt eine neue Studie.

Berlin. Glück halten die Menschen in Deutschland für ein Grundrecht, wie die aktuelle Allensbach-Studie bestätigt. Für diese wurden 1700 Menschen befragt. Allerdings lässt es sich nicht von anderen einfordern. Neuere Forschungsansätze bestätigen, dass das Glück in jedem Menschen steckt. Er muss es nur stärker beachten.

Wer glücklich sein will, gilt heute nicht mehr als egoistisch, sondern als Mensch, der seinem Leben einen Sinn geben möchte. Zwei Drittel der Deutschen stecken sich heute dieses Ziel. 1974 tat das gerade einmal jeder zweite.

Auch sehen die Menschen Glück immer seltener als Schicksal an, sondern als eine Aufgabe, die sie selbst bewältigen müssen.

Ein neuer Forschungsansatz hat sich in der so genannten Positiven Psychologie herauskristallisiert. Er beschäftigt sich mit diesem Perspektiv-Wechsel, richtet den Blick auf gute Gefühle.

Der Trendforscher Matthias Horx fasst zusammen: "Glück ist das Resultat einer bewussten Auseinandersetzung der Anforderungen des Lebens." Wer sein Glück in die Hand nimmt, kommt Horx zufolge zu dem glücksbringenden Schluss: "Ich habe etwas geschafft."

Dass die Sicht aufs Leben das selbige beeinflusst, bestätigt zudem die aktuelle Allensbach-Studie: Von den befragten 16- bis 69-jährigen Deutschen sind jene glücklich, die davon überzeugt sind, dass man das Glück beeinflussen kann. Von denen, die sich ihrem Schicksal ergeben, sind lediglich 20 Prozent oft glücklich.

Auch sei nicht entscheidend, wie die finanzielle Situation eines Menschen real aussieht, erklärt Renate Köcher, die Leiterin des Allensbach-Instituts, "sondern, wie die Situation subjektiv bewertet wird."

Glückmomente: 84 Prozent der Befragten erleben oft oder immer wieder glückliche Momente.

Quellen: Wichtig für Glück sind vor allem die Gesundheit (76 Prozent), eine gute Partnerschaft (65 Prozent) und die Familie (63 Prozent).

Geschlecht: Frauen empfinden häufiger Glücksmomente als Männer.

Alter: Jüngere und gut ausgebildete Menschen sind ebenfalls zufriedener als die ältere Generation.