Amerika sucht den „First Dog“

Welche Hunderasse bekommen Barack Obamas Töchter?

Washington. Dieses Wahlversprechen muss der neue US-Präsident Barack Obama garantiert halten, sonst sind Tränen programmiert: "Ihr habt Euch den neuen Welpen verdient, der mit uns ins Weiße Haus einzieht", versicherte Obama seinen Töchtern Sasha (7) und Malia (10) in seiner Siegesrede vor hunderttausenden begeisterten Anhängern.

In ganz Amerika wird nunmehr darüber gerätselt, wer wohl als neuer "First Puppy" (Welpe) im Weißen Haus herumtollen darf. Denn ohne einen treuen Begleiter an seiner Seite ist bisher kaum ein US-Präsident ausgekommen. "Brauchst du einen Freund in Washington, kauf einen Hund", wusste schon der 33. US-Präsident Harry S. Truman. Präsident Herbert Hoover führte den Schäferhund "King Tut" Gassi, sein Kollege Lyndon B. Johnson vertraute auf Beagle "Him".

Die Entscheidung für einen Vierbeiner, der für dieses hohe Amt geeignet ist, dürfte der Familie nicht leicht fallen. Fragen nach der Reinrassigkeit oder der Herkunft des Tieres - Heim oder Züchter - sind bereits zur kleinen Staatsaffäre geworden.

Die Idee Obamas, einen "Goldendoodle", eine Neuzüchtung aus Golden-Retriever und Pudel, als künftigen Begleiter anzuschaffen, ist bei den Bürgern auf wenig Gegenliebe gestoßen. Viele kritisierten die Entscheidung für einen "Reinrassigen" als elitär. Ein Tierschutzverein sammelte gar 50000Unterschriften, damit die Obamas ihren "Puppy" nicht vom Züchter, sondern aus dem Tierheim holen.

Eine Umfrage zeigt, dass die meisten US-Bürger einen Pudel am Ende der Hundeleine ihres künftigen Präsidenten sehen. "Bark Obama" (Bellender Obama), "Swing Vote" oder "Checkers" schlägt das US-Magazin New Yorker als mögliche Namen vor. "Put some lipstick on it and call it Sarah" (Trage Lippenstift auf und nenne ihn Sarah), spielt ein Teilnehmer einer Internet-Umfrage der britischen Zeitung Guardian auf Sarah Palin an, die Vizekandidatin der unterlegenen Republikaner.

Wie immer auch der neue "First Puppy" im Weißen Haus heißen mag, er wird sich an seinen Vorgängern messen lassen müssen. Der Scotch Terrier "Barney" von George W. Bush posierte zuletzt noch staatshündisch an Halloween mit Sternenbanner-Halstuch und Kürbissen. Er und Terrier-Freundin "Miss Beazley" müssen aber bald aus dem Weißen Haus ausziehen.

In der Ära Bill Clinton trottete der braune Labrador "Buddy" durch das Weiße Haus - um Diskussionen zu vermeiden, ließ sich die Familie den Rassehund von einem Freund schenken. Clintons Katze "Socks" erreichte gar Star-Status mit eigenen Homepages und zahlreichen Fans. Wegen ständiger Machtkonflikte mit Hund "Buddy" lebt die einstige "First Cat" aber inzwischen bei einer Freundin der Familie.