Anke Engelke im Interview: TV soll man nicht wichtig nehmen

Anke Engelke präsentiert nach vier Jahren Pause neue „Ladykracher“ und spricht über Fernsehen und wahres Leben.

Köln. Sie gilt unangefochten als witzigste Frau Deutschlands: Anke Engelke. Dennoch schien es nach dem Scheitern ihrer "Anke Late Night" 2004 ziemlich ruhig um sie geworden zu sein. Dabei ist Anke Engelke dauernd beschäftigt:

Sie tritt im ARD-Kinderprogramm beim kleinen blauen Elefanten auf. Sie synchronisiert die blauhaarige Marge bei den Zeichentrick-"Simpsons". Im ZDF ist sie als flippige Schwester von "Kommissarin Lucas" zu sehen. Fürs Kino spielte sie in "Freche Mädchen" mit. Heute kehrt sie nach vier Jahren mit "Ladykracher" ins Sat.1-Programm zurück.

Engelke: Ich würde niemals eine Figur verraten, indem ich zeige, wie blöd ich sie finde. Ich kann und will bei "Ladykracher" nur Leute spielen, die mich beschäftigen. Beim Einkaufen oder in der Straßenbahn glotze ich Frauen manchmal unglaublich intensiv an. Die merken das bestimmt auch, und ich entschuldige mich hiermit sehr. Ich will wissen, wie das wahre Leben ist. Ein kabarettistischer didaktischer Ansatz wäre mir zu verkrampft.

Engelke: Kein Problem. Einfach nicht soviel Alarm machen! Ich gehöre nicht zu der Sorte Prominente, die ein Problem damit haben, wenn sie mal angestarrt werden. Ich fände es vermessen, sich zu beschweren. Mir geht es echt gut und ich habe einen super Job. Man kann das sehr gut steuern. Keiner verlangt, dass man überall seine Fresse in die Kamera hält.

Engelke: Ich sage zwar immer, mir ist alles egal. Aber irgendeine Eitelkeit muss ich schon haben, sonst würde ich mich nicht so problemlos vor die Kamera stellen. Das hat natürlich etwas damit zu tun, dass ich schon als Zwölfjährige gedreht habe. In dem Alter war es mir fern, mich mit meiner eigenen Wirkung auseinanderzusetzen. Mit 30 bin ich zur "Wochenshow" auf Sat.1 gekommen. Als Spätstarter habe ich eventuell einen anderen Blick auf die Sache. Vielleicht war ich schon zu alt, um mir auf meine Arbeit etwas einzubilden. Wenn man mit 19 bei einer Soap anfängt und jeden Tag 1000 Autogrammwünsche bekommt, kann man schon mal denken, man sei die Größte.

Engelke: Nee. Kann ich überhaupt nicht verstehen. Ob da alles mit rechten Dingen zugeht? Wollen die das wirklich selber? Ich will so was im Fernsehen gar nicht sehen. Ich bin eh kein typischer Fernsehgucker, gehöre eher zur DVD-Fraktion. Das Fernsehen ist zwar mein Medium, aber man darf es nicht zu wichtig nehmen. In meiner Kindheit war Fernsehen etwas Besonderes.