Auto-Eintrittskarte für Köln
Feinstaub: Ab dem 1. Januar kommen Autofahrer nur noch mit einer Plakette oder einer Ausnahmeerlaubnis in die Innenstadt. Als Ausnahmen gelten auch bestimmte Fahrzeugtypen wie Oldtimer und Motorräder.
<strong>Köln. Wer mit dem Auto nach Köln will, der kommt ab dem 1. Januar nicht mehr so leicht in die Innenstadt. Grund ist die sogenannte Umweltzone, die nur Fahrzeuge mit einer roten, gelben oder grünen Schadstoffplakette oder einer Ausnahmegenehmigung befahren dürfen. Dabei gehören Fahrzeuge mit roten Plaketten zur schlechtesten Schadstoffklasse. Für sie wird ab 2010 die Umweltzone ebenfalls gesperrt, wenn sich die Luftqualität bis dahin nicht verbessert. Da für die Zone keine zeitliche Befristung gilt, müssen sich Autofahrer auch nachts an die Regeln halten. Betroffen sind linksrheinisch das Rheinufer bis zur Inneren Kanalstraße und rechtsrheinisch Teile von Deutz sowie Mülheim. Insgesamt umfasst der Bereich die Kölner Innenstadt auf 16 Quadratkilometern.
Für Dreckschleudern gibt es keine Plakette - die City bleibt für sie tabu
Was ist die Umweltzone und warum wird sie eingerichtet? Innerhalb dieses Areals, das durch Verkehrsschilder mit der Aufschrift "Umweltzone" gekennzeichnet wird, dürfen nur Fahrzeuge fahren, die bestimmte Abgasnormen erfüllen. Je weniger Feinstaub freigesetzt wird, desto besser ist die Schadstoffklasse. Die Zuordnung erfolgt über den jeweiligen Emissionsschlüssel, der in den Fahrzeugpapieren steht. Autos, die einen besonders hohen Schadstoffausstoß haben, werden der Schadstoffklasse 1 zugeteilt und erhalten keine Plakette - es sei denn, sie wurden mit einem Partikelfilter nachgerüstet oder haben eine Ausnahmegenehmigung. Das sieht der Luftreinhalteplan der Landesregierung vor, mit dessen Hilfe die Luftbelastung gesenkt und ab 2010 dauerhaft eingehalten werden muss.Die Regeln der Umweltzone gelten für jeden, der in diesen Bereich einfährt - also auch für Pendler und Touristen. Anwohner erhalten eine Ausnahmegenehmigung für ein halbes Jahr. Das gilt unter anderem auch für Gewerbetreibende mit Firmensitz in der Umweltzone, für Gehbehinderte, für Fahrten zu notwendigen Arztbesuchen oder für private Anlässe. Als Ausnahmen gelten auch bestimmte Fahrzeugtypen wie Oldtimer und Motorräder.
Die Ausnahmegenehmigungen kosten fünf Euro für die Nutzung der Übergangsregelung, 40 Euro für den gewerblichen Verkehr bis 3,5Tonnen und 75 Euro über 3,5 Tonnen. Eine genaue Liste hat die Stadt Köln auf ihrer Internetseite (www.stadt-koeln.de) zusammengestellt.
Plaketten: Rote, gelbe und grüne Plaketten gibt es für fünf Euro in den Kfz-Zulassungsstellen der Städte, beim Tüv, der Dekra sowie bei jeder Fachwerkstatt, die Abgasuntersuchungen durchführen darf. Die Plaketten müssen nur einmal erworben werden und gelten auch in anderen Städten, die Umweltzonen eingerichtet haben. Auch im Internet kann die Plakette unter www.stadt-koeln.de/umweltzone online beantragt werden.
Auskünfte: Telefonische Auskünfte gibt es unter der Telefonnummer 0221/22 10. Auch der ADAC bietet auf seinen Seiten Wissenswertes. Ausführliche Informationen und auch die Möglichkeit, die Plakette online zu beantragen, gibt es unter www.stadt-koeln.de.
Wuppertal: In der Stadt werden ab dem 1. Oktober 2008 zwei Umweltzonen eingerichtet: Eine größere in Barmen und Elberfeld sowie eine kleinere in Vohwinkel. "Auch einige Bereiche außerhalb der Innenstadt werden zu Umweltzonen erklärt", sagt Umweltdezernent Harald Bayer. Welche das genau sein werden, will die Stadt erst Anfang Februar bekannt geben und das Areal eventuell konkretisieren. Laut Bayer stimmt die Stadt einen Plan derzeit noch mit der Bezirksregierung ab, Anfang Februar werden die Ergebnisse veröffentlicht und in die Fachausschüsse eingebracht.
Düsseldorf: In der Landeshauptstadt wird es 2008 keine Umweltzone geben. Das bestätigt Ronald Hahn, Vizechef des Amts für Verkehrsmanagement. "Was danach kommt, wissen wir nicht", so Hahn. Insgesamt sei das Thema mit zuviel Bürokratie verbunden. Diese müsse zunächst reduziert werden.
Krefeld: Hier wird es 2008 oder 2009 wohl eine oder mehrere Umweltzonen geben. "Gerade für belastete Gebiete wie Stahldorf oder das Hafengebiet kommt die Umweltzone wahrscheinlich relativ zügig", sagt Stadtsprecher Michael Streubel. Im Ortsteil Linn, wo Messungen keine Überschreitung der Grenzwerte ergeben haben, ist eine Umweltzone dagegen kein Thema.
Mönchengladbach: Da hier keine bedenklichen Werte gemessen wurden, sind keine Umweltzonen geplant.
Andere Städte: Neben Köln werden auch Berlin und Hannover ab Januar Umweltzonen einrichten. Stuttgart, Mannheim und einige andere Städte ziehen im März nach. Im Juli folgt Bochum und im Oktober München.