Yasuo Fukuda: Die graue Eminenz
Anfang 2008 wird der 71-Jährige auch ins Rampenlicht des internationalen Parketts treten, wenn Japan von Deutschland für ein Jahr die G8-Präsidentschaft übernimmt.
Düsseldorf. Yasuo Fukuda, japanischer Ministerpräsident, galt bei seinen Landsleuten lange Zeit als "Mann im Schatten". Seit Oktober bemüht er sich als Nachfolger des glücklosen Regierungschefs Shinzo Abe darum, die zerstrittenen politischen Lager zu einen. Anfang 2008 wird der 71-Jährige auch ins Rampenlicht des internationalen Parketts treten, wenn Japan von Deutschland für ein Jahr die G8-Präsidentschaft übernimmt. Der Politikveteran will dann an der Spitze der acht mächtigsten Industriestaaten die USA, China und Indien im Kampf gegen den Klimawandel stärker in die Pflicht nehmen. Vor seinem Amtsantritt als Ministerpräsident galt Fukuda als graue Eminenz der japanischen Politik. Als rechte Hand des reformorientierten Junichiro Koizumi wirkte er von 2001 bis 2006 daran mit, eingeschliffene Regeln des Politikbetriebs über den Haufen zu werfen und die schwächelnde japanische Wirtschaft fit für den globalen Markt zu machen. Von 2000 bis 2004 war er Regierungssprecher - einer der wichtigsten Posten im japanischen Machtgefüge.
Fukuda stammt aus einer Politikerdynastie: Sein Vater Takeo war Ende der 70er Jahre Ministerpräsident.