Bayerns Innenminister verurteilt Neonazi-Attentat auf Passauer Polizeichef

Polizeidirektor Alois Mannichl war am späten Samstagnachmittag vor seinem Wohnhaus in Fürstenzell von einem unbekannten glatzköpfigen Mann niedergestochen und schwer verletzt worden.

Passau/Regensburg. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann(CSU) hat das mutmaßliche Neonazi-Attentat auf den Chef der PassauerPolizei als eine neue Dimension rechter Verbrechen in Bayernbezeichnet. „Das ist eine Eskalation der Gewalt“, sagte Herrmann amSonntag in Passau.

Polizeidirektor Alois Mannichl war am spätenSamstagnachmittag vor seinem Wohnhaus in Fürstenzell von einemunbekannten glatzköpfigen Mann niedergestochen und schwer verletztworden. Lebensgefahr bestand zum Glück nicht.

Der 52 Jahre alte Beamte war in den vergangenen Monatenmehrfach gegen Rechtsextremisten vorgegangen. Mannichl ist deswegeninsbesondere im Internet von den Rechten scharf kritisiert worden. Die Kriminalpolizei leitete sofort eineGroßfahndung ein. Dennoch konnte zunächst kein dringend Tatverdächtigergefasst werden.

Im Juli hatten Rechte nach der Beerdigung eines ehemaligenNeonazi-Funktionärs in Passau randaliert und mehrere Menschenangegriffen. Da bei der Beisetzung auch eine Hakenkreuzflagge in dasGrab geworfen wurde, hatten die Ermittler später das Grab öffnen unddie Fahne entfernen lassen.

Zuletzt hatte die NPD dem Polizeidirektorvorgeworfen, dass er bei einer Gedenkveranstaltung während desVolkstrauertages am 16. November Vertreter der extremistischen Partei„belästigt“ habe.