Björn Phau: Der David
Björn Phau (28) ist ein passabler deutscher Tennisspieler. Und ein Pechvogel - denn der Qualifikant aus Düsseldorf hatte die undankbare Aufgabe, in Runde eins der US Open gegen Rafael Nadal, Nummer eins der Weltrangliste, antreten zu müssen. Tennis gegen Nadal, das ist mit Schwimmen gegen Michael Phelps oder Sprint gegen Usain Bolt vergleichbar: Es geht nicht um Sieg oder Niederlage, sondern nur um Niederlage oder Demütigung.
Aus dieser Ausgangslage machte der Weltranglisten-136., Sohn einer Deutschen und eines Indonesiers, das Beste: Vor 23700 begeisterten Zuschauern im Arthur-Ashe-Stadium kämpfte er wieselflink um jeden Punkt, warf sich sogar per Hechtsprung in die Angriffsschläge des übermächtigen Gegners.
Am Ende siegte Goliath Nadal gegen den frechen David zwar in drei Sätzen - aber immerhin hatte Phau ihn drei Stunden lang beschäftigt und konnte sich sogar ärgern, seine Chancen nicht besser genutzt zu haben. Jetzt will der Ex-Boris-Becker-Zögling wieder unter die Top 100 der Weltrangliste - aber erstmal kehrt der Alltag zurück. Am Sonntag startet er beim Challenger-Turnier in der Heimat Düsseldorf, Schwarzbrot statt Tennis-Olymp. Nadal ist dann ganz weit weg.