NRW-Tag: Wuppertal lädt das ganze Land ein
Das ganze Land zieht es drei Tage lang ins Bergische. Wuppertal erwartet am Wochenende 500.000 Besucher.
Wuppertal. An Superlativen fehlt es der Stadt im Bergischen nicht, wohl aber am Geld. Das chronisch klamme Wuppertal hat es dennoch geschafft, die größte Party des Jahres in NRW und zugleich das gigantischste Fest, das die Stadt je erlebt hat, auf die Beine zu stellen. Nach Düsseldorf und Paderborn ist Wuppertal die dritte Stadt, die das Fest der Nordrhein-Westfalen organisiert - in diesem Jahr vom kommenden Freitag bis Sonntag.
Zwei Jahre feilten die Organisatoren in Wuppertal an dem Programm. Herausgekommen ist gigantisches Schaulaufen des Landes NRW und der Stadt Wuppertal. Der Veranstaltungskatalog umfasst mehr als 80 Seiten - das Angebot reicht von der Verkehrsunfallsimulation in Barmen und improvisierter Orchestermusik in der Kirche bis zur Extrem-Arena für 1000 Zuschauer mit Motorrad-Trial-Show und nicht zuletzt der großen NRW-Parade am Samstag durch den Stadtteil Sonnborn.
Der Umzug ist der Höhepunkt des Bürgerfestes, angelegt als ein Lindwurm der kulturellen Vielfalt Nordrhein-Westfalens. Mehr als 60 Gruppen und Vereine aus allen Landesteilen wollen in Wuppertal aufmarschieren, 1700 Akteure Musik machen, Kostüme und Brauchtum präsentieren.
In diese Richtung zielen auch die "Touristische Meile" in der Elberfelder Innenstadt mit 150 Präsentationen und die Kunst- und Kulturmeile unter der Schwebebahn - ebenfalls in Sonnborn.
Ohnehin konzentriert sich das Programm mehr auf den Westen der Stadt. Rund um den Wuppertaler Zoo und das Stadion des Drittligisten WSV werden elf Bühnen aufgebaut und mehr als 300 Stunden Programm geboten. Schon im Motto "Wuppertal bewegt. Sich. Mich. Dich." schwingt die Botschaft der größten Party des Landes mit: Hunderttausende sollen nicht nur zuschauen, sondern selbst mitmachen.
Zum Beispiel nachts: In der Clubszene genießt Wuppertal einen herausragenden Ruf, die Locations sind bestens auf die Nachtschwärmer vorbereitet. Am Freitagabend ab 22 Uhr gibt es gleich vier Partys zu einem Preis, gefeiert wird unter anderem in der Mensa auf dem Hauptcampus der Bergischen Universität.
Wer die Nacht übersteht, der kann Samstagabend zum Kontrastprogramm wechseln. Mitten in der Elberfelder Innenstadt spielt das weltberühmte Wuppertaler Sinfonieorchester vor historischer Kulisse zum Konzert unter Sternen auf - und das völlig kostenlos. Noch sensationeller ist die Wiedergeburt der Kultband Grobschnitt, die zum Altherren-Rockabend auf die Landesbühne am Zoo-Stadion einlädt.
Familien zieht es in den Bayer-Sportpark mit einem Komplett-Angebot in Sachen Breitensport oder - ganz schräg - ins Kanu auf die Wupper. All das kostet die Besucher ebenso wenig wie die Stadt. Die eine Million Euro Gesamtkosten des NRW-Tags teilen sich Sponsoren und das Land.