Donald Tusk: Gegen Kaczynski
Donald Tusk sieht in den kommenden Parlamentswahlen in Polen seine zweite große Chance. Und doch könnte der Chef der liberalkonservativen Bürgerplattform (PO) wieder das Nachsehen haben - wie schon bei den Präsidentschaftswahlen vor zwei Jahren. Damals hatte Tusk als Favorit gegolten. Doch bei der Stichwahl machte der heutige Staatschef Lech Kaczynski das Rennen. So ähnlich könnte es jetzt wieder kommen.
Düsseldorf. Monatelang führte die PO in den Meinungsumfragen. Doch jetzt im Wahlkampf holte die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) von Regierungschef Jaroslaw Kaczynski, dem Zwillingsbruder des Staatschefs, deutlich auf. Dabei wirkt der Liberale Tusk im Vergleich zu PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski eher blass, als habe er sich von der Niederlage vor zwei Jahren nie richtig erholt.
Der 50-jährige Danziger ist seit seiner Jugend überzeugter Liberaler. Schon zu kommunistischen Zeiten gründete er in Danzig ein eigenes Malerunternehmern. Als Mitglied der anti-kommunistischen Opposition durfte der studierte Historiker damals nicht in einem akademischen Beruf arbeiten und griff zum Anstreicher-Pinsel.