Europäer verbrauchen am meisten Land
Hamburg (dpa) - Kein anderer Kontinent ist für seinen Konsum mehr auf fremdes Land angewiesen als Europa. Zu diesem Ergebnis kommt laut Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ der neue Bodenatlas, den die Umweltschutzorganisation BUND zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung diese Woche veröffentlicht.
Der sogenannte Land-Fußabdruck der EU betrage pro Jahr gut 640 Millionen Hektar - anderthalbmal so viel wie die Fläche aller 28 Mitgliedstaaten.
Allein für den Fleischkonsum in der EU werden demnach in Lateinamerika Futtermittel auf einer Ackerfläche angebaut, die so groß wie England sei. Jeder EU-Bürger, an der Spitze die Deutschen, nutze im Jahr im Schnitt 1,3 Hektar Land, sechsmal so viel wie ein Einwohner in Bangladesch.
Das verbrauchte Land liege oft in Staaten wie der Mongolei, in denen die eigene Bevölkerung nicht ausreichend mit Grundnahrungsmitteln versorgt sei. Das Magazin zitierte den BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger mit den Worten: „Die Bundesregierung muss der Landnahme endlich Grenzen setzen.“