Sommerzeit beginnt mit Winterwetter
Braunschweig (dpa) - Frostige Temperaturen, leichter Schneefall und Schmuddelwetter: Seit Wochen hat der Winter Deutschland im Griff. Zumindest die Uhren weisen jetzt schon mal auf die warmen Monate hin.
Seit Sonntag gilt wieder die Sommerzeit.
Bei frostigem Winterwetter wurden in der Nacht zu Sonntag die Uhren um eine Stunde vorgestellt worden. Um 2.00 Uhr sprangen alle Funkuhren automatisch auf 3.00 Uhr. Der Zeitsender in Mainflingen bei Frankfurt/Main wurde von den Wissenschaftlern der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB/Braunschweig) bereits auf Jahre im Voraus für die Umstellungen programmiert.
Mit einer Reichweite von mehr als 2000 Kilometern erreichte das Signal des Senders Funkuhren in fast ganz Europa. Bis zum letzten Wochenende im Oktober bleibt es damit abends eine Stunde länger hell. Dann wird wieder an der Uhr gedreht - zurück zur Winterzeit.
Bei der Deutschen Bahn lief die Zeitumstellung ohne Probleme. „Das ging alles reibungslos, alles völlig stressfrei“, sagte Bahn-Sprecher Holger Bajuhra am Sonntag. Es habe keine Verspätungen gegeben, das alles sei ein über Jahre geübtes Szenario. Alleine bei der Bahn wurden rund 120 000 Uhren auf den Bahnsteigen, in den Diensträumen oder bei den Automaten in der Nacht umgestellt.
Die Sommerzeit wurde 1980 in Deutschland eingeführt, um Energie zu sparen und das Tageslicht besser zu nutzen. Auslöser war die Ölkrise von 1973. Erst seit 1996 drehen alle EU-Mitgliedstaaten die Uhren zum selben Zeitpunkt am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück. Das Ziel der Energieersparnis gilt zwar als nicht erreicht, aber dennoch halten die Länder daran fest.
Einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK zufolge hat eine große Mehrheit in Deutschland keine Lust auf die Zeitumstellung. Jeder Vierte kämpft demnach mit Folgen der Uhrenumstellung wie Mattigkeit oder Schlafstörungen.