Gesundheit: Die Massenimpfung kann beginnen

Jeder Bürger muss selbst entscheiden, ob er sich immunisieren lässt. Hier sind wichtige Fakten zum Thema.

<h3>Warum wird geimpft?

Die Impfung soll vor einer Ansteckung schützen und zugleich zur Eindämmung der Schweinegrippe dienen. Die Behörden gehen davon aus, dass die Zahl der Infektionen im Winter deutlich steigt. Sie schließen auch nicht aus, dass sich der Erreger verändert und gefährlicher wird. Beide Entwicklungen könnten zu einer höheren Zahl von Schwererkrankten und Toten führen. Bislang verläuft die Schweinegrippe meist mild.

Grundsätzlich kann sich jeder, der will, gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Vorrang haben aber zunächst sogenannte Risikogruppen - die entweder beruflich Kontakt zu besonders gefährdeten Personen haben oder durch ein erhöhtes Risiko schwere Erkrankungsverläufe befürchten müssen. Für NRW wurden zunächst rund elf Millionen Impfstoffdosen bestellt. In der ersten Woche werden 350000 ausgeliefert.

Alle Personen werden mit Pandemrix des britischen Herstellers GlaxoSmithKline geimpft. Er enthält, im Gegensatz zu dem für Bundesbeamte und Bundeswehr bestellten Impfstoff Celvapan, die umstrittenen Wirkungsverstärker. Allerdings hat auch Celvapan laut Behörden Nebenwirkungen.

Die sogenannten Adjuvanzien sind Hilfsstoffe, um die Wirkung des Impfstoffs zu verstärken (siehe Grafik). Kritiker sagen, sie seien nicht ausreichend getestet und könnten Nebenwirkungen verstärken. Dem widersprechen die Behörden (siehe Interviews unten).

Auftreten können Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schmerzen an der Impfstelle, Fieber sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Grundsätzlich möglich ist laut Behörden, dass bislang unerwartete Nebenwirkungen auftreten. Erfahrungen mit anderen Wirkstoffen zeigten aber, dass dies selten der Fall sei.

Mit einer Injektion in den Oberarm. Derzeit gehen die Experten davon aus, dass bei Menschen zwischen zehn und 60 Jahren eine Impfung ausreicht. Vor jeder Impfung findet ein Gespräch mit einem Arzt statt. Insbesondere chronisch Kranke sollten sich beraten lassen.

Das organisieren die Kommunen. Es wird Impfsprechstunden bei öffentlichen Stellen und/oder ausgewählten Ärzten geben. Details werden von den Kreisen und kreisfreien Städten mitgeteilt.

Sie ist für die Bürger kostenlos - es fällt auch keine Praxisgebühr an. Die Kassen zahlen pro Impfung 14,50 Euro.

Besser ist es, dies zu trennen, um eine Verstärkung von möglichen Nebenwirkungen zu vermeiden.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt grundsätzlich die Impfung ab dem vierten Schwangerschaftsmonat - weil Schwangere ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken. Allerdings werden Impfstoffe aus ethischen Gründen nicht an ihnen getestet. Schwangere sollten sich daher gut beraten lassen. Laut Behörden ist Pandemrix für Schwangere zugelassen. Im Gespräch ist, einen weiteren Impfstoff zu bestellen. Dieser ist aber noch nicht zugelassen. Eine Entscheidung fällt bis Mitte November.