Schweinegrippe: Ab Montag wird in NRW geimpft

Gesundheitsminister Laumann weist Kritik am Impfstoff zurück und appelliert: Lassen Sie sich immunisieren.

Düsseldorf. Startschuss für die Massenimpfung gegen die Schweinegrippe: Von Montag an können sich in Nordrhein-Westfalen die ersten Personen gegen das Virus immunisieren lassen.

Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kündigte am Mittwoch an, dass zunächst vorrangig medizinisches Personal sowie Beschäftigte von Polizei und Rettungsdiensten geimpft werden. Es folgen chronisch Kranke, Schwangere und dann die restliche Bevölkerung. Organisiert wird die Impfaktion von den Gesundheitsämtern der Kreise und kreisfreien Städte.

Laumann appellierte mit Nachdruck an die Bürger, sich impfen zu lassen, um sich und andere zu schützen. Dies gelte insbesondere für Menschen, die zu den Risikogruppen gehören oder mit ihnen in Kontakt kommen. Eine Impfung sei der beste Schutz vor einer Ansteckung und vor der weiteren Ausbreitung der Schweinegrippe. Eine Impfpflicht gibt es nicht.

Die massive Kritik an dem von den Ländern bestellten Impfstoff Pandemrix wies Laumann zurück. Dieser sei getestet und von den Experten als "vollkommen sicher" eingestuft worden. Nach Angaben des Ministers sind bislang in NRW rund 6500 Menschen an der Schweinegrippe erkrankt, bundesweit etwa 25000. Es müsse damit gerechnet werden, dass sich die Ausbreitung im Winter beschleunige. Die EU gehe davon aus, dass sich bis zu 30 Prozent der Bürger anstecken könnten. Bislang gab es in Deutschland einen Todesfall.

Laut Umfragen ist die Impfbereitschaft aber gering: Danach will sich nur rund jeder fünfte Bürger impfen lassen. Der Deutschland-Trend des ARD-Morgenmagazins ergab, dass sich 39 Prozent auf keinen Fall immunisieren lassen wollen.

Kritik übte NRW-Gesundheitsminister Laumann an den Pharmafirmen. Sie hätten in den Verhandlungen mit den Ländern ausgenutzt, dass sie "am längeren Hebel sitzen". Die Bundesländer hatten sich schon vor Fertigstellung des Impfstoffes Vorkaufsrechte sichern müssen. Laumann: "Man sieht sich immer zwei Mal im Leben."