Hans-Gerd Pöttering: Der Europäer

Am Montag nominierte ihn die CDU einstimmig erneut zu ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl am 7. Juni.

Hans-Gerd Pöttering, EU-Parlamentspräsident, ist einer der Pioniere der Straßburger Volksvertretung. Nur fünf andere Abgeordnete neben ihm sind seit der ersten Direktwahl des Parlaments 1979 noch mit dabei. Seit 30 Jahren wirkt der 63-jährige Jurist an der Gestaltung Europas mit - bedacht und mit leiser Diplomatie, aber nicht ohne Beharrlichkeit. Am Montag nominierte ihn die CDU einstimmig erneut zu ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl am 7. Juni.

Unbedachte Äußerungen und temperamentvolle Gesten sind nicht Pötterings Art. Das führt andererseits auch dazu, dass der Niedersachse in Berlin kaum wahrgenommen wird, obwohl er Mitglied des CDU-Präsidiums ist, des engsten Führungszirkels der Partei.

Pöttering wurde am 16. Januar 2007 zum Parlamentspräsidenten gewählt - zuvor führte er die Fraktion der Konservativen. In Straßburg nannte Pöttering als eines seiner Ziele, den europäischen Integrationsprozess voran zu bringen. Pötterings ganz persönlicher Wunschtraum ist aber ein anderer: Der Katholik möchte Papst Benedikt in Straßburg empfangen. Eine Begegnung mit dem Papst in Rom sei "ein sehr bewegender Augenblick" gewesen, sagte er einmal.