Hermann Gröhe: Der General
Fast 97 Prozent stimmten beim kleinen CDU-Parteitag in Berlin für den CDU-Generalsekretär.
Hermann Gröhe redet Klartext. "Reißt euch zusammen!", sagte der CDU-Generalsekretär am Montag, bevor er nach fünf Monaten kommissarischer Arbeit formal gewählt wurde. Der Appell war auch an die eigenen Reihen gerichtet, nicht länger öffentlich zu streiten. Gröhe hält es für ein Alarmsignal, dass die schwarz-gelbe Koalition in Umfragen derzeit keine Mehrheit hat. Für ihn jedenfalls votierte später eine große Mehrheit: Fast 97 Prozent stimmten beim kleinen CDU-Parteitag in Berlin für ihn.
Der 49-jährige Neusser kommt aus der evangelischen Jugend und ist als Rechtsanwalt zugelassen. Das "C" im Parteinamen ist ihm ausgesprochen wichtig - schließlich war er mehr als zehn Jahre lang Ratsmitglied der Evangelischen Kirche in Deutschland. Der frühere Chef der CDU/CSU-Nachwuchsorganisation Junge Union gehört seit langem zu den politischen Strippenziehern in der Union. Bevor er Ronald Pofalla als Generalsekretär ablöste, war Gröhe als Staatsminister im Kanzleramt für die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern zuständig. Der CDU-Mann aus dem größten Landesverband Nordrhein-Westfalen ist sehr gut vernetzt in der Union, aber nicht nur dort. dpa