Hitzewelle fordert ihre ersten Opfer
Zwei junge Krefelder ertrinken vermutlich im Rhein. Schüler aus Willich und Remscheid kollabieren im ICE.
Düsseldorf. Temperaturen über der 30-Grad-Marke, und keine Abkühlung in Sicht: Deutschland stöhnt unter der Hitze, die immer häufiger ihre gefährlichen Seiten präsentiert.
So kam es am Samstagabend in Krefeld zu einem tragischen Badeunfall im Rhein: Zwei junge Männer (18 und 19), die etwa hüfttief im Fluss standen und Abkühlung gesucht hatten, wurden von der Strömung eines vorbeifahrenden Schiffes mitgerissen und werden seitdem vermisst.
"Das Baden im Rhein ist extrem gefährlich", sagte ein Polizeisprecher. Für die jungen Männer gebe es leider kaum noch Hoffnung.
Zu dramatischen Szenen kam es am Samstag in einem ICE von Berlin nach Düsseldorf: Mehrere Schüler aus Willich und Remscheid, die auf dem Rückweg von einer Klassenfahrt waren, brachen im Zug zusammen - Lüftung und Klimaanlage waren ausgefallen. Der Zug stoppte in Bielefeld, wo Notärzte die Jugendlichen versorgten. Neun Jugendliche kamen ins Krankenhaus, wurden mit Infusionen versorgt. Nach Angaben von Mitreisenden soll die Temperatur im Zug über 50 Grad betragen haben.
Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte, dass es am Samstag in mehreren Zügen zu Problemen mit Klimaanlagen gekommen sei und Reisende in Bussen oder Ersatzzügen weitertransportiert werden mussten.
Die Bundespolizei ermittelt inzwischen gegen die Bahn. Es geht um den den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung und der unterlassenen Hilfeleistung durch das Zugpersonal. Bahnchef Rüdiger Grube entschuldigte sich am Sonntag für die Vorfälle.