Solingen: Raubmord wegen zehn Euro?

Die Polizei nimmt zwei 23-Jährige fest, die einen Obdachlosen erstochen haben sollen.

Solingen. Rascher Fahndungserfolg im Mordfall des Obdachlosen Roland H. (52) aus Solingen. Noch in der Nacht zum Samstag nahm die Kriminalpolizei nach Hinweisen aus der Bevölkerung zwei 23-jährige Solinger fest. Beide sind der Polizei wegen Eigentums- und Gewaltdelikten seit Jahren bekannt. Ein Haftrichter schickte sie wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes aus Habgier in U-Haft.

Die jungen Männer sollen laut Staatsanwaltschaft versucht haben, den im Freien schlafenden 52-Jährigen wegen "etwas mehr als zehn Euro" auszurauben. Sie schlugen das sich wehrende und flüchtende Opfer, verfolgten es und prügelten den Obdachlosen nieder. Schließlich erstachen sie ihn mit einem Jagdmesser. Opfer und Tatverdächtigen sollen sich vage aus der "Szene" gekannt haben. Die beiden 23-Jährigen schweigen zu den Tatvorwürfen.

Bei der Durchsuchung ihrer gemeinsamen Wohnung, die dem Duo erst vor wenigen Tagen vom Sozialamt zugewiesen worden war, fanden die Ermittler blutige Kleidungsstücke und die Tatwaffe, ein Jagdmesser mit abgebrochener Klinge. Das fehlende Gegenstück war bei der Obduktion des Opfers in dessen Rücken gefunden worden. Der 52-Jährige war mit mindestens 15 Stichen getötet worden.