Kampfjet stürzt in Wohngebiet
Drei Menschen kommen in den Flammen ums Leben. Der Pilot rettet sich mit dem Schleudersitz.
San Diego. Es sei ein Chaos wie nach einem Erdbeben gewesen, berichten Anwohner: Zwei Häuser stehen in Flammen, sacken in sich zusammen, und Menschen rennen schreiend auf die Straße. Ein F-18-Kampfjet ist in eine Siedlung im kalifornischen San Diego gerast und explodiert. "Das war wie eine Szene aus ,Top Gun’", sagte ein Zeuge dem örtlichen Fernsehen, "meine Mutter schrie auf, dann krachte der Jet in die Häuser".
Bei dem schweren Unglück am Montag kamen mindestens drei Menschen ums Leben. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten, er landete weitgehend unversehrt im Baum eines Schul-Sportplatzes.
Für die Bewohner eines der Häuser gab es dagegen keine Rettung mehr: Nach Angaben der Zeitung "San Diego Union-Tribune" handelt es sich bei den Opfern um drei Mitglieder einer Familie: eine Großmutter, die Mutter und ihr Baby, berichtete die Zeitung. Ein weiteres Kind werde noch vermisst.
Die Maschine vom Typ F-18 "Hornet" befand sich im Anflug auf den Marine-Corps-Stützpunkt Miramar. Der Pilot war von einem Flugzeugträger vor der kalifornischen Küste zu einem Trainingsflug gestartet. Der Absturz ereignete sich nur wenige Kilometer von der Landebahn entfernt.
Die Ursache wird noch untersucht. Fernsehbilder zeigten Feuer und Rauch in dem dicht besiedelten Gebiet. Ein Wohngebiet mit 20 Häusern nahe der Absturzstelle wurde vorübergehend evakuiert. Anwohner sagten der "Los Angeles Times", dass sie laute Geräusche hörten und den Jet im Sturzflug sahen, bevor er in einem Feuerball explodierte. Das demolierte Flugzeug sei nach der Explosion kaum noch zu erkennen gewesen, sagte eine Augenzeugin.
Ein Sprecher der Marines teilte mit, der Pilot habe eine unbewohnte Grünfläche angesteuert, um einen Crash in Häuser und auf die nahe gelegene Autobahn zu vermeiden.
"Er war total aus der Fassung und machte sich große Sorgen, jemanden getötet zu haben", sagte der Anwohner Jason Widmer, der den jungen Piloten kurz nach dem Unfall antraf.
Der amerikanische Kampfjet F-18 "Hornet" zählt zu den Allzweckwaffen der US-Marines. Die "Hornisse" ist sowohl als Aufklärer als auch als Jagdbomber einsetzbar. Die Maschine kann von Flugzeugträgern starten und ist für Operationen bei Tag und Nacht gerüstet. Das Flugzeug erreicht fast doppelte Schallgeschwindigkeit.
