Manuel Noriega: Der Ex-Diktator

Manuel Noriega besaß in den 1980ern, als er mit harter Hand über Panama herrschte, eine große Luxuswohnung an der Seine in Paris. Nun muss er mit einer französischen Gefängniszelle Vorlieb nehmen.

Gestern verurteilte ein Gericht in Paris den 76-Jährigen zu sieben Jahren Haft. Er hatte nach Überzeugung der Richter umgerechnet 2,3 Millionen Euro Drogengelder auf französischen Konten gewaschen.

Wie ein Gefängnis von innen aussieht, weiß Noriega aber schon. 20 Jahre lang hat er wegen Drogenhandels und Geldwäsche in den USA eingesessen. Bei der Supermacht, die dem General 1983 zur Macht verholfen hatte und die ihn 1989 mit einem Einmarsch wieder stürzte, sieht Noriega auch jetzt die Schuld für die Verurteilung. Es handle sich um eine "Verschwörung".

Mitleid kann er in seinem Heimatland aber kaum erwarten. Dort führte er eine Schreckensherrschaft, ließ politische Gegner drangsalieren, auch Mordvorwürfe gibt es. Noriega soll mit dem kolumbianischen Medellin-Kartell gemeinsame Sache gemacht haben. Diese Vorwürfe und ein Streit um die Kontrolle des Panama-Kanals führten schließlich zum Bruch mit den USA und zu seinem Sturz.