Michael A. Roth: Der Ruhestifter
Ohne Roth läuft beim 1. FC Nürnberg gar nichts.
Düsseldorf. Michael A. Roth ist seit insgesamt zwei Jahrzehnten Präsident des 1. FC Nürnberg und bisher vornehmlich dadurch aufgefallen, dass kaum ein Zweiter in der Fußball-Bundesliga so viele Trainer entließ. Nicht nur deshalb wird der Mann gern "der Teppichhändler" genannt. Nicht, weil er tatsächlich damit sein Geld verdient, sondern weil er gemeinhin als großer Selbstdarsteller gilt, der macht, was er will. Und der nicht leiden kann, wenn sich ein anderer in Nürnberg in den Vordergrund drängt. Was häufig auf Leute zutrifft, die von eher kleiner Körpergröße sind. Und dennoch: Ohne Roth läuft beim 1. FC Nürnberg gar nichts. Dass ausgerechnet er bei den Krawallen von Frankfurt versuchte, die Meute der Randalierer zu beruhigen, hatte aber etwas Bemerkenswertes. Jedenfalls hatte man das von einem wie ihm nicht erwartet. Bemerkenswert war auch die Begründung seines Tuns. Er habe keine Angst vor den Krawallmachern, weil er den größten Teil seines Lebens schon hinter sich habe, sagte Senior Roth, als er gefragt wurde. Daraus zu schlussfolgern, Roth sei amtsmüde, ist natürlich verfehlt. Roth wird einer bleiben, der jede Situation für sich zu nutzen weiß. Weil’s gut für’s G’schäft ist.