Mönchengladbach: Verheerende Gasexplosion war Mordanschlag

Nach dem Drama mit einem Todesopfer hat die Polizei einen Mann festgenommen.

Mönchengladbach. Bei der verheerenden Gasexplosion im Stadtteil Hermges vor fast drei Wochen hat es sich laut Polizeiangaben um einen Mordanschlag gehandelt. Am Donnerstag erging Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen: wegen Mordversuchs und Herbeiführens einer Explosion.

Ein Bewohner (45) des Hauses hatte nach stundenlanger Suche nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden können, 15 weitere Menschen wurden verletzt.

Dem 45-Jährigen habe der Anschlag jedoch nicht gegolten, das verlautete gestern aus Ermittlerkreisen. Er sei "zufällig und als Unbeteiligter zum Opfer geworden", so ein Ermittler.

Unbestätigten Meldungen zufolge soll der 22-jährige Sascha H. festgenommen worden sein. Er soll versucht haben, mit der Gasexplosion seine Freundin (17) und sich selbst zu töten. Er war bei der Explosion, ebenso wie die 17-Jährige, schwer verletzt worden. Für beide hatte vorübergehend Lebensgefahr bestanden.

Die Polizei hatte in den vergangenen Tagen mehrfach betont, die Aussage des 22-Jährigen abwarten zu wollen, bevor sie ein Ermittlungsergebnis bekannt gibt. Donnerstag, so war zu erfahren, konnte sie den jungen Mann erstmals vernehmen.

Die Ärzte hatte ihn wegen seiner schweren Brandverletzungen bisher in ein künstliches Koma versetzt. Seine Lebensgefährtin soll immer noch im Koma liegen und befinde sich wegen ihrer schweren Organverletzungen weiterhin auf der Intensivstation der Uniklinik Aachen.

Die Nachrichtenagentur ddp berichtete gestern, dass es vor der Explosion einen heftigen Streit zwischen dem Paar gegeben habe. Auf Anfrage teilte die Polizei in Gladbach mit, dass ihr ein solcher Streit "nicht bekannt" sei.

Das Wohnhaus war bei der Explosion teilweise eingestürzt und wird wohl komplett abgerissen werden. Zahlreiche Nachbarhäuser wurden beschädigt. Im Umkreis von 200 Metern waren durch die Detonation an zahlreichen Häusern die Fenster zerborsten. Über 100 Anwohner aus acht Nachbarhäusern waren zunächst evakuiert worden.

Freitag will die Polizei weitere Details bekannt geben.